Nach verpasstem Aufstieg Frust bei Fortuna: "Da haben die Nerven nicht mitgespielt"
Tränen, Trauer, Fassungslosigkeit. Fortuna Düsseldorf vergibt die große Chance auf die Bundesliga. Die Reaktionen nach dem Spiel.
Takashi Uchino saß auf der Treppe im Kabinengang und weinte minutenlang. Um 23.14 Uhr hatte der japanische Rechtsverteidiger von Fortuna Düsseldorf den entscheidenden Elfmeter übers Tor geschossen. Der große Traum von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga war nach dem 14. Strafstoß im Elfmeterschießen vorbei. Die Aufstiegsparty, die nach dem deutlichen 3:0-Hinspielerfolg schon geplant war, fällt aus. Auch Vorstandsmitglied Klaus Allofs musste das erst einmal verarbeiten. "Wir waren wirklich kurz davor, in die Bundesliga aufzusteigen. Aber da haben die Nerven nicht mitgespielt", befand der ehemalige Nationalspieler.
Fans feiern trotz Niederlage
Die Düsseldorfer Fans feierten ihre Mannschaft dennoch ausgiebig nach einer erfolgreichen Saison. "Das macht mich sprachlos. Das bedeutet uns als Gruppe unheimlich viel, dass die Leute trotzdem anerkennen, was wir geleistet haben", sagte Kapitän André Hoffmann, der zweite Pechvogel der Düsseldorfer, die im Elfmeterschießen mit 5:6 das Nachsehen hatten. Uchino vergab den letzten, Hoffmann den ersten Elfmeter der Düsseldorfer, die ihr Unglück überhaupt nicht fassen konnten.
Auch Trainer Daniel Thioune war merklich getroffen. "Es herrscht eine totale Leere. Die Mannschaft hat so ein unfassbares Jahr gespielt. Ich habe so viele Tränen gesehen, das hat sie nicht verdient", sagte Fortunas Trainer, der damit auch seinen persönlichen großen Traum von der Fußball-Bundesliga nicht erfüllen konnte. "Dieses Drama nach 120 Minuten und dann den kleinen Takashi da sitzen zu sehen, das fasst mich richtig an", sagte der 49-Jährige.
"Sie haben uns gezeigt, warum sie Erstligist sind"
Der Coach hatte trotz des klaren Hinspielsieges immer daran erinnert, dass der VfL eine Bundesligamannschaft mit gewissen Qualitäten sei. "Sie haben uns gezeigt, warum sie Erstligist sind. Für uns waren sie heute eine Nummer zu groß", sagte Thioune.
Allofs zeigte sich kämpferisch. "Wir haben heute nicht so gespielt wie zuletzt. Das sind Erfahrungen, die man im Fußball machen muss. Aber jetzt greifen wir wieder an", versprach der 67-Jährige. Den Bochumern zollte Allofs Respekt: "Das war ein Gegner, der nichts zu verlieren hatte. Das ist die Qualität, die ein Erstligist hat. Wir haben heute verdient verloren."
- Nachrichtenagentur dpa