Statistisches Landesamt berichtet Seit drei Jahren – "Gender Pay Gap" in NRW stagniert
Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern in NRW hat sich den vergangenen drei Jahren nicht verändert. Männer verdienen immer noch über vier Euro mehr pro Stunde.
Mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 20,78 Euro haben Frauen in
Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 rund 17 Prozent (4,34 Euro) weniger verdient als ihre männlichen Kollegen (25,12 Euro). Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte, lag dieser Wert damit auf dem Niveau des Jahres 2022. Der unbereinigte "Gender Pay Gap", also der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied, hat sich damit in den letzten drei Jahren nicht verändert. In den Vorjahren hatte er sich kontinuierlich verringert (2015: 23 Prozent).
Der unbereinigte "Gender Pay Gap" ist allerdings nicht gleichzusetzen mit einer Lohndiskriminierung von Frauen, da er keine Auskunft über die Ursachen des
Verdienstunterschieds gibt.
Bereinigter "Gender Pay Gap" bei sechs Prozent
Der Gehaltsunterschied sei laut Statistischem Landesamt vor allem darauf zurück zu führen, dass Frauen in Berufen, Branchen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen
schlechter bezahlt wird. Hinzu komme, dass 60 Prozent aller Frauen in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, die häufig geringer entlohnt werden als Vollzeittätigkeiten. Gleiches trifft nur auf 23 Prozent der Männer zu.
Werden diese Faktoren bei der Berechnung des Lohnunterschieds zwischen Männern und Frauen berücksichtigt, erhält man den sogenannten "bereinigten Gender Pay Gap". Dieser lag 2023 in NRW bei sechs Prozent oder umgerechnet 1,65 Euro Bruttoverdienst je
Arbeitsstunde. Anders ausgedrückt, verdienten Frauen im Durchschnitt rund sechs Prozent weniger als männlichen Kollegen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien.
- Pressemitteilung von IT.NRW vom 18. Januar 2024