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Düsseldorf: Mann 21 Mal ohne Ticket erwischt – in einem Monat


Trauriger Hintergrund
Mann 21 Mal ohne Ticket erwischt – in einem Monat

Von dpa-video
08.01.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240108-99-532835Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte mit seinem Verteidiger vor Gericht: Er gestand die Vorwürfe. (Quelle: Martin Höke)

Ganze 21 Mal wurde ein Mann aus Neuss beim Schwarzfahren erwischt – und das in einem Monat. Vor Gericht gestand der 57-Jährige und berichtete trauriges.

In Düsseldorf wurde vor dem Amtsgericht ein Mann zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, nachdem er in einem Monat 21 Mal beim Schwarzfahren erwischt wurde. Der 57-Jährige aus Neuss muss nun 9.500 Euro zahlen. Doch hinter seinen Bahnfahrten ohne Ticket steckt ein trauriger Grund.

Der arbeitslose Ingenieur hatte im Vorfeld seine Wohnung verloren und verbrachte seine Nächte wochenlang in Nachtzügen der Deutschen Bahn, um hier zu schlafen. Da er keine Tickets besaß, wurde er regelmäßig beim Schwarzfahren erwischt. Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht räumte er die Vorwürfe ein. "Es tut mir leid", sagte der Mann laut der Deutschen Press-Agentur (dpa). "Ich habe aus der Not gehandelt und keinem was getan."

Erst den Job, dann die Wohnung verloren

Vor Gericht sagte er aus, dass er seinen Job bei einer französischen Firma verloren hatte, für die er zehn Jahre lang tätig gewesen war. Wegen Mietrückständen sei ihm im Herbst 2022 dann die Wohnung gekündigt worden. "Das französische Arbeitsamt hat mir das Arbeitslosengeld von monatlich 2.300 Euro nur unregelmäßig ausgezahlt", sagte der Angeklagte. Um nicht auf der Straße schlafen zu müssen, sei er in die Nachtzüge gestiegen.

Der Richter hielt dem Mann zugute, dass sich dieser reuig zeigte, die Vorwürfe gestand und dem Gericht damit eine aufwendig Beweisaufnahme erspart wurde, in deren Rahmen man zahllose Kontrolleure als Zeugen hätte laden müssen. Die Geldstrafe von 9.500 Euro ist jedoch nicht die erste Strafe für den 57-Jährigen: Laut seines Verteidigers sitze er aktuell in Haft, weil er mehrfach in Restaurants die Zeche geprellt hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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