Prozess in Düsseldorf Spion des marokkanischen Geheimdienstes zeigt vor Gericht Reue
Ein Spion des marokkanischen Geheimdienstes ist in Düsseldorf zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte Oppositionelle ausgespäht.
Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach einen Spion des marokkanischen Geheimdienstes am Donnerstag wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit schuldig. Das Urteil für den 36-Jährigen: ein Jahr und neun Monate auf Bewährung. Er hatte gestanden, in Deutschland lebende Anhänger der oppositionellen marokkanischen Hirak-Bewegung für den marokkanischen Auslandsnachrichtendienst ausgespäht zu haben.
Dafür soll er 5000 Euro in Form von Reisekosten erhalten haben. Der Marokkaner war angeworben worden, als er das Konsulat seines Heimatlands aufgesucht hatte. Zuvor habe er selbst mit der Hirak-Bewegung sympathisiert, hatte er ausgesagt. Das Gericht hielt ihm zugute, dass er Reue gezeigt und sich bei seinen Opfern entschuldigt habe. "Ich nehme das Urteil an", sagte der 36-Jährige.
Die Hirak-Protestbewegung prangert Korruption und Machtmissbrauch in Marokko an. Entstanden war sie im Jahr 2016 aus der Empörung über den Tod eines Fischverkäufers. Der Mann soll in der Presse eines Müllwagens zerquetscht worden sein, als er versuchte, Behördenmitarbeiter daran zu hindern, seine Ware zu zerstören.
- Nachrichtenagentur dpa