Stark eingeschränkter Bahnverkehr Zahlreiche Zugausfälle ausgerechnet in den Herbstferien in NRW
Die Bahn stoppt in den Herbstferien fast den kompletten Zugverkehr zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland. Pendler könnte das sehr ärgern.
Bahnreisende in NRW müssen in den Herbstferien wieder jede Menge Geduld aufbringen, denn die Deutsche Bahn stoppt fast den kompletten Zugverkehr zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland. Hintergrund seien umfangreiche Bauarbeiten rund um Duisburg, teilte die Bahn Mitte September mit.
In den Herbstferien vom 29. September bis zum 13. Oktober sperrt die Bahn deshalb zahlreiche Strecken rund um Duisburg. Zwischen Duisburg und Mülheim an der Ruhr fallen alle Züge aus, ebenso zwischen Duisburg und Oberhausen. Zwischen Duisburg und Düsseldorf fährt nur die S1; alle anderen Nah- und Fernzüge fahren nicht. Das betrifft im Regionalverkehr die Linien RE1 (RRX), RE2, RE3, RE5 (RRX), RE6 (RRX), RE11 (RRX), RE19, RE42, RE44, RB32, RB33, RB35 sowie die S-Bahn-Linie S1.
Ersatzbusse auf zwei Linien
Für Reisende werde es Ersatzbusse auf zwei Linien geben, teilte die Bahn mit. Auf der Linie SEV O fahren die Busse tagsüber alle zehn Minuten von Oberhausen über Duisburg nach Düsseldorf. Auf der Linie SEV E fahren Busse alle zehn Minuten zwischen Essen, Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Düsseldorf. Im Fernverkehr plant die Bahn, die meisten Züge um das westliche Ruhrgebiet herumzuleiten. So sollen ICEs und ICs ab Dortmund über Wuppertal fahren. In Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf-Flughafen hält dadurch während der Herbstferien kein einziger Fernzug. In Düsseldorf, Essen und Bochum sollen zumindest einige ICEs und ICs halten.
Reisende im Fernverkehr könnten in den digitalen Fahrplänen bereits sehen, wie die Züge während der Sperrung umgeleitet werden. Beim Regionalverkehr werde es hingegen noch bis zur ersten Septemberwoche dauern, bis alle Änderungen in die digitalen Systeme eingepflegt seien, sagte ein Bahnsprecher.
Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg
Grund für die Sperrung sind unter anderem umfangreiche Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg. Dort kommt so viel Verkehr zusammen, wie kaum irgendwo sonst im Ruhrgebiet: 130.000 Fahrzeuge haben den Knoten von A3 und A40 laut Autobahn GmbH zuletzt pro Tag genutzt – Tendenz steigend. Das Kreuz aus den 1960er-Jahren wird derzeit aufwendig modernisiert. In den Herbstferien soll eine Brücke der A3 abgerissen werden. Doch genau darunter fahren die Züge auf den beiden für das Ruhrgebiet wichtigen Ost-West-Verbindungen zwischen Duisburg und Dortmund.
Der Abriss der A3-Brücke wird auch für den Straßenverkehr Folgen haben. Wie genau Autos und Lastwagen dann umgeleitet werden, will die Autobahn-Gesellschaft aber erst in den nächsten Wochen mitteilen. Bislang gibt es dort je eine Brücke pro Fahrtrichtung. Wenn eine der beiden Brücken abgerissen wird, werde der gesamte Verkehr voraussichtlich auf verengten Fahrspuren in beide Richtungen über die verbleibende Brücke gelenkt, sagte ein Sprecher.
DB nutzt die Sperrzeit für eigene Bauarbeiten
Diese Sperrung kommt der Deutschen Bahn offenbar gelegen: Dadurch, dass aus Sicherheitsgründen die Gleise in Richtung Oberhausen und Mühlheim (Ruhr) gesperrt werden müssen, kann die DB nun eigene Arbeiten angehen. Wie die DB informiert, will sie Anpassungen an der Oberleitung vornehmen sowie neue Lärmschutzwände errichten. Dazu zählen der Abbau von Oberleitungsmasten und Kabeltiefbauarbeiten. Hinzu kommen Bauarbeiten an insgesamt drei Brücken, zwei in Oberhausen und eine in Duisburg.
Außerdem will die DB zwischen Duisburg und Düsseldorf erste Kabelarbeiten für eine neue Bedienzentrale des Elektronischen Stellwerks (ESTW) Düsseldorf angehen, hieß es in einer Mitteilung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- deutschebahn.com: Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg
- Mitteilung der Deutschen Bahn zur baubedingten Fahrplanänderung (Stand 19. September 2023)
- Mitteilung der Deutschen Bahn vom 18. September 2023