Immobilien Projektentwickler Gerch meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an

Derzeit entwickelt das Unternehmen neun Projekte mit einer Bruttogrundfläche von rund 790.000 Quadratmetern und einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro.
Aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit habe man beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit. Das Gericht habe dem Antrag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. "Der Geschäftsbetrieb bei Gerch läuft uneingeschränkt weiter", ergänzte das Unternehmen am Donnerstag. Zuvor hatte das Magazin "Wirtschaftswoche" über den Insolvenzantrag berichtet.
"Unser primäres Ziel ist es, trotz der derzeitigen Krise in der Baubranche alle Immobilienprojekte umzusetzen und am Markt zu platzieren", sagte Vorstandschef Mathias Düsterdick. Dazu sei ein umfassendes Sanierungs- und Restrukturierungsprogramm geplant. Derzeit entwickelt das Unternehmen nach eigenen Angaben neun Projekte mit einer Bruttogrundfläche von rund 790.000 Quadratmetern und einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro.
Durch externe Faktoren in die Krise geraten
Gerch sei durch externe Faktoren in die Krise geraten, teilte das Unternehmen weiter mit. Aufgrund des Ukraine-Kriegs, der Inflation und des weitgehend zusammengebrochenen Transaktionsmarkts stecke die gesamte Bau- und Projektentwicklerbranche in Schwierigkeiten. "Darüber hinaus stellen die drastisch angestiegenen Zinsen und die Zurückhaltung auf dem Finanzierungsmarkt die Projektentwickler vor Probleme."
Von dem Antrag auf Eigenverwaltung seien zunächst die Dachgesellschaften Gerchgroup, Gerch Development, Marathon Beteiligungsgesellschaft und Gerch Beteiligungen, nicht jedoch die einzelnen Immobilien-Projektgesellschaften von Gerch betroffen.
- Nachrichtenagentur dpa