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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Viel Geld für schöne Bilder So viel lässt sich NRW-Chef Wüst seine Pressefotos kosten
Nicht nur Markus Söder greift für die perfekte Inszenierung tief in die Taschen der Staatskanzlei. Auch der NRW-Chef gibt für Fotografen viel Geld aus.
Für ein gutes Image legt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU) viel Geld auf den Tisch. So haben die Gesamtausgaben der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei für Fotografen seit dem Amtsantritt von Wüst deutlich zugenommen.
Im Oktober 2021 hatte Wüst das Amt von seinem Vorgänger Armin Laschet (CDU) übernommen. Betrugen die Kosten für fotografische Dienstleistungen im Auftrag der Staatskanzlei im Jahr 2020 insgesamt rund 92.000 Euro, stiegen diese im Jahr 2021 bereits auf knapp 116.000 Euro an. Im Jahr 2022 gab es einen erneuten Sprung auf insgesamt rund 173.500 Euro. Dies geht aus einer Antwort eines Sprechers der Staatskanzlei auf eine t-online-Anfrage hervor. Die Honorare für Fotografen seien vertraglich geregelt und entsprächen einer marktüblichen Höhe, teilte der Sprecher weiter mit.
Allein für fotografische Dienstleistungen bei Terminbegleitungen des Ministerpräsidenten wurden 2022 insgesamt rund 80.000 Euro aufgewendet. Die restlichen knapp 93.000 Euro beziehen sich auf fotografische Dienstleistungen wie etwa Veranstaltungen der Staatskanzlei, Veranstaltungen und Termine der Landesvertretungen oder des Landeskabinetts.
Söder lässt die Ausgaben für Fotos explodieren
"Das Regierungshandeln soll in seiner Vielfalt abgebildet und auf den gängigen Kanälen zielgruppengerecht und nachvollziehbar gemacht werden. Die Arten der Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Regierungsbehörden haben sich dabei fundamental gewandelt", begründete der Sprecher den Anstieg der Kosten.
Bereits am Dienstag hatte die Deutsche Presse-Agentur über die Ausgaben der Bayerischen Staatskanzlei für Fotografen berichtet. Diese haben sich seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Jahr 2018 vervielfacht. Nachdem 2017 – und damit im letzten Amtsjahr von Horst Seehofer – die Kosten 10.891,47 Euro betrugen, gab die Staatskanzlei 2022 allein 178.618,13 Euro für die Honorare von freien Fotografen aus – darunter knapp 60.000 Euro "für nachgeholte Termine aus den Vorjahren". Mehr dazu lesen Sie hier.
- Auskunft der Pressestelle der Staatskanzlei des Landes NRW