Umfrage zu deutschen Dialekten Sächsisch: Weit verbreitet – aber unsympathisch und unattraktiv?
Eine repräsentative Umfrage zeigt, dass Sächsisch besonders häufig gesprochen wird. Gleichzeitig wird der Dialekt aber als unsympathischster und unattraktivster wahrgenommen.
Sachsen gehört zu den Bundesländern mit dem höchsten Anteil an Menschen, die Dialekt sprechen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Sprachlernplattform Babbel. Sachsen landet bei der repräsentativen Onlineumfrage auf Platz zwei der Dialekt-Hochburgen. Nur in Hamburg ist der Anteil gemessen an der Einwohnerzahl noch höher. Rund elf Prozent aller Deutschen, die Dialekt sprechen, babeln auf Sächsisch.
Gleichzeitig bewerteten die 1.040 befragten Personen Sächsisch als unsympathischsten und unattraktivsten Dialekt. Lediglich, wenn es darum geht, als intelligent wahrgenommen zu werden, erreichte Sächsisch einen durchschnittlichen siebten Platz von 13 – zwischen Schwäbisch und Alemannisch. Als attraktivster Dialekt gilt Bairisch, während Plattdeutsch besonders mit Eigenschaften wie Intelligenz und Kompetenz assoziiert wird.
Dialekte vor allem bei älteren Generationen verbreitet
Eine weitere Erkenntnis der Daten: Der Anteil an Menschen, die Dialekt sprechen, könnte in den nächsten Jahren stark zurückgehen. Denn Dialekte werden vor allen von älteren Generationen gesprochen. Mehr als die Hälfte derer, die einen Dialekt beherrschen, ist über 55 Jahre alt. Bei jungen Menschen unter 24 Jahren sind es hingegen nur noch 5 Prozent. Dass Jugendliche kaum mehr Dialekt sprechen, hält Sprachwissenschaftler Horst Simon allerdings für unwahrscheinlich.
Viele würden ihren Sprachgebrauch gar nicht erst als Dialekt definieren, aber dennoch Mundart sprechen. "Es kann uncool wirken, Dialekt zu reden. Faktisch tun es die Leute aber", erklärte Simon im dpa-Interview. Hier lesen Sie weiter.
- Pressemitteilung von Babbel: "Deutschlandweite Studie zeigt: Immer weniger junge Deutsche sprechen Dialekt" (per Mail)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa