Dresden: Mysteriöses Himmelsphänomen gesichtet – das steckt dahinter

Ist das etwa ein Ufo? Das dachten sich neulich wohl einige, als sie in den Himmel über Dresden blickten. Es gibt aber eine ganz irdische Erklärung für das Phänomen.

In Dresden war in der Nacht auf Mittwoch ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel zu beobachten. Einige Minuten nach 23 Uhr schwebte ein mysteriöser Lichtpunkt über den Nachthimmel, umgeben von einem hellen Ring. Auf der Plattform Reddit posteten mehrere Nutzer aus Dresden Bilder von dem Lichtpunkt. "Hat noch jemand dieses Ding am Himmel gesehen?", schreibt einer.

In den Kommentaren wird teils scherzhaft über die Ursache spekuliert. Ein Ufo sei das, schreiben viele. Einer vermutet, dass Alf auf die Erde zurückkehre, weil ihm die Katzen ausgegangen seien. Captain Kirk sei mit dem Raumschiff Enterprise gelandet, um vor der AfD zu warnen, scherzt ein anderer.

Aber auch ernstgemeinte Antworten finden sich unter dem Post, die zur wahrscheinlich richtigen Antwort auf die Frage führen, was das wohl war: ein Teil der europäischen Trägerrakete Ariane 6. Diese war am Dienstagabend um 21 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet. Gut zwei Stunden später überflog die Ariane 6 auf ihrer Erdumlaufbahn Deutschland, in etwa 600 Kilometern Höhe und mit einer Geschwindigkeit von 7,32 Kilometern pro Sekunde.

Deutsche Raumfahrtagentur bestätigt Verdacht

Mehrere Experten gehen davon aus, dass das Himmelsphänomen über Deutschland die Ariane war, etwa Hansjürgen Kohler vom Centralen Erforschungs-Netz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP). Bei ihm seien etliche Meldungen aus ganz Deutschland wegen der Sichtung eingegangen, schreibt er auf seiner Website. Es handele sich dabei um ein "Oberstufen Burn Up" der Ariane 6, vermutet der Experte.

Auch der Astronomie-Youtuber Tim Julian Ruster geht davon aus, dass es sich bei dem Phänomen um einen Teil der Ariane 6 handelt. Es sei sehr wahrscheinlich ein Booster der Ariane, der in der Atmosphäre verglüht. Die Ariane hatte mehrere Booster, die im All gezündet und dann abgeworfen wurden.

Am Mittwochabend löste die Deutsche Raumfahrtagentur schließlich das Rätsel über die mysteriösen Sichtungen. Sie bestätigte, dass es sich bei dem im Nachthimmel sichtbaren Objekt um ein Teil der Ariane handle.

Allerdings sei kein verglühender Booster zu sehen gewesen, sondern die Oberstufe selbst in etwa 600 Kilometern Höhe. Da diese von der Sonne angestrahlt wurde, sei sie auf ihrem Weg von Osten nach Westen sichtbar gewesen.