Unfall mit Kleinkind auf der Ladefläche Schleuser liefert sich Verfolgungsjagd mit Bundespolizei
Als die Bundespolizei einen Schleuser stoppen möchte, beschleunigt der Fahrer. In Pirna verursacht er einen Unfall – mit 23 Flüchtlingen auf der Ladefläche.
Es war eine stichprobenartige Kontrolle – gewundert hat es die Bundespolizei trotzdem nicht: Der gemietete Iveco-Kleintransporter hätte komplett ins Fahndungsraster gepasst. Wie die Polizei t-online mitteilte, entdeckten Beamte 23 Flüchtlinge auf der Ladefläche. Sie konnten zwei mutmaßliche Schleuser festnehmen.
Die Fahnder versuchten, den aus Tschechien kommenden Transporter an der Anschlussstelle Bad Gottleuba (Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) der A17 zu stoppen. Doch der Fahrer beschleunigte, fuhr am Anschluss Bahretal von der Autobahn ab und setzte die Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit nach Pirna fort. Dort überfuhr der Fahrer in einem Kreisverkehr mehrmals den Bordstein und verursachte einen Unfall, berichtete die Bundespolizei.
Drei- bis fünfjähriges Kleinkind unter den 23 Geschleusten
Der 26-jährige Fahrer entkam den Beamten zu Fuß, wurde aber nach einem Sturz in einen Fluss, bei dem er sich am Kopf verletzte, gefasst. Der 30-jährige Beifahrer wurde sofort festgenommen. Die 23 Migranten, einschließlich einer Frau mit einem Kleinkind, wurden in Gewahrsam genommen. Die Sprecherin der Bundespolizei schätzte das Alter des Kindes auf drei bis fünf Jahre.
Pro Person müssten Geflüchtete für die letzte Etappe nach Deutschland teilweise 10.000 Euro und mehr zahlen. Die Schleuser würden sogar in den sozialen Medien werben. "Wie kriminelle Reisebüros", so Steffen Ehrlich, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel.
- Telefonat mit Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel
- Reporter vor Ort
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel vom 31. August 2023