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Dortmund: Protestcamp beendet – Greta Thunberg doch nicht "gewaltbereit"


Räumung von Protestcamp
Polizei korrigiert: Thunberg doch nicht "gewaltbereit"

Von t-online, tht

Aktualisiert am 09.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Berlin: Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am Montag an einer Pro-Palästina-Demo in Berlin teil.Vergrößern des Bildes
Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am Montag an einer Pro-Palästina-Demo in Berlin teil – und kündigte einen Besuch in Dortmund an. (Quelle: dpa)

Die Polizei löst ein Protestcamp auf, nachdem Greta Thunberg ihren Besuch angekündigt hatte. Später wird die Einschätzung, Thunberg sei "gewaltbereit", von der Behörde zurückgenommen. Thunberg wirft der Polizei Bedrohung von Aktivisten vor.

Die Dortmunder Polizei hat am Dienstag ein pro-palästinensisches Protestcamp an der Emil-Figge-Straße in Lütgendortmund beendet, nachdem die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg ihren Besuch dort angekündigt hatte.

"Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg führten zu der Bewertung, dass es sich um eine gewaltbereite Teilnehmerin handelt", erklärte die Polizei Dortmund am Dienstagabend in einer Pressemitteilung. Am Mittwochmorgen wurde diese Formulierung aus der öffentlichen Mitteilung entfernt und mit folgenden Sätzen ergänzt: "Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg wurden bei der Bewertung berücksichtigt." Auf t-online-Nachfrage teilte eine Sprecherin der Polizei Dortmund mit, dass es sich bei der Formulierung "gefährlich" in Bezug auf Greta Thunberg um einen internen Fehler gehandelt habe.

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Die Entscheidung ist den Polizeiangaben zufolge zudem getroffen worden, da wegen Thunbergs Erscheinens vermutlich mehr Menschen als ursprünglich erlaubt zum Protestcamp gekommen wären. Der Abbau des Camps, das seit Monaten existierte, sei ohne Widerstand akzeptiert worden.

Thunberg: "Deutschland macht sich mitschuldig am Völkermord"

Greta Thunberg postete am Mittwochmorgen hingegen ein Videostatement, in dem die schwedische Aktivistin schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden erhebt. Sie erwähnt, dass die Polizei angekündigt habe, sie verhaften zu wollen, wenn sie am Protestcamp teilnehmen sollte. "Deutschland bringt Aktivisten zum Schweigen und bedroht sie, wenn sie sich gegen den Genozid und die Besatzung in Israel aussprechen", schlussfolgert Thunberg.

Sie forderte dazu auf, die Studierendenbewegung in Dortmund und überall dort, wo "die Menschen mit Unterdrückung konfrontiert sind", zu unterstützen. "Wir werden nicht zum Schweigen gebracht", so Thunberg.

Erst am Montag hatte die Klimaaktivistin zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, an einer Pro-Palästina-Demonstration unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" in Berlin-Kreuzberg teilgenommen. Die 21-Jährige trug bei der Kundgebung ein Palästinensertuch um den Hals, sprach vereinzelt mit Demonstranten und machte Selfies mit ihnen.

Angesprochen auf ihre Pro-Palästina-Haltung, fand Thunberg auch hier deutliche Worte für die deutsche Regierung und Polizei. "Deutschland macht sich mitschuldig am Völkermord und finanziert und legitimiert die Besatzung und den Völkermord durch den Apartheidstaat Israel", so die schwedische Klimaaktivistin in einem Video, das auf X geteilt wird.

Thunberg kritisierte außerdem das Vorgehen der deutschen Polizei bei den Pro-Palästina-Demonstrationen. Sie könne nicht in Worte fassen, wie erschüttert sie über den robusten Umgang der Polizisten mit friedlichen Demonstranten sei. "Das ist für mich unbegreiflich. Mir fehlen die Worte", so Thunberg.

Ein Reporter vor Ort berichtete, dass sich die pro-palästinensischen Demonstranten jedoch nicht friedlich verhalten hätten und die Gewalt gegenüber der Polizei von den Teilnehmern ausgegangen sei. Lesen Sie hier im Newsblog, was bei der "Solidarität mit Palästina"-Demonstration passiert ist.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • Auskunft der Polizei Dortmund
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