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Freileitungen statt Erdkabel – Netzbetreiber ist skeptisch


Energiewende
Freileitungen statt Erdkabel – Netzbetreiber ist skeptisch

Von dpa
Aktualisiert am 10.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Hauptschaltleitung des Übertragungsnetzbetreibers AmprionVergrößern des Bildes
Als Folge des geplanten Vorrangs für Freileitungen hält Amprion längere Genehmigungsverfahren für möglich. (Quelle: Henning Kaiser/dpa/dpa-bilder)
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Müssen beim Übertragungsnetzausbau wirklich immer teure Erdkabel verbaut werden? Nein, sagen Union und SPD und wollen künftig wieder Freileitungen den Vorzug geben. Netzbetreiber Amprion hat Bedenken.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion befürchtet wegen der im Koalitionsvertrag geplanten Bevorzugung von Freileitungen bei Gleichstrom-Neubauprojekten Verzögerungen im Netzausbau. "Wir haben zurzeit einen Vorrang für Erdkabel", sagte Amprion-Chef Christoph Müller in Dortmund.

Wenn man nur den Vorrang streiche, verlagere man die Frage ob Freileitung oder Erdkabel in die Genehmigungsverfahren. Diese würden dann zwangsläufig wieder länger werden. "Wenn man es konsequent macht, muss man dann eigentlich sagen, wir machen wieder einen Vorrang für Freileitung." Dies sei dann aber "eine große politische Entscheidung".

Gleichstrom-Erdkabel sind teurer als Gleichstrom-Freileitungen. Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, Ausbau und Modernisierung der Netze "kosteneffizient" voranzubringen. Neu zu planende Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen sollen, "wo möglich, als Freileitungen umgesetzt werden", heißt es. Dabei werde man besonders belastete Regionen berücksichtigen.

"Den nach einer Bestandsaufnahme notwendigen verbleibenden Ausbau wollen wir weiter beschleunigen", heißt es weiter. Der Erdkabelvorrang war Ende 2015 gesetzlich verankert worden. Vorher hatten Freileitungen den Vorrang. Die Kosten für die Übertragungsnetze werden über die Netzentgelte auf alle Stromverbraucher umgelegt.

Amprion: Bei Erdkabeln deutlich weniger Probleme mit Akzeptanz

Bei den Genehmigungsverfahren werde man "den Geist der Erdkabel nicht mehr in die Flasche bekommen", sagte Müller weiter. "Wir haben bei Erdkabeln deutlich weniger Probleme mit der lokalen Akzeptanz. Wir haben tatsächlich einige Leitungsabschnitte, da werden die Anhörungstermine abgesagt, weil es vor Ort keine Eingaben gab, keine Diskussion gab. Da gibt es dann gar keine Anhörung mehr. So was haben wir bei Freileitungen nicht."

Amprion ist eines der vier Unternehmen, die für das deutsche Höchstspannungsnetz zuständig sind. Diese sogenannten Stromautobahnen transportieren Strom über weite Strecken, etwa Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands.

2024 hat Amprion ein Rekordergebnis erzielt. Der Nettogewinn stieg um 21 Prozent auf 390 Millionen Euro. Von 2025 bis 2029 will Amprion insgesamt 36,4 Milliarden Euro in den Ausbau des Übertragungsnetzes investieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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