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Dortmund: Stadionkletterer bei Deutschland-Spiel soll milde Strafe zahlen


EM-Vorfall im BVB-Stadion
Stadionkletterer soll milde Strafe bekommen

Von dpa, t-online
16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240914-935-249920Vergrößern des Bildes
Das Spiel im Dortmunder Stadtion war wegen Regens unterbrochen worden: Der Kletterer wurde nach der Partie aus der Dachkonstruktion geholt. (Quelle: Federico Gambarini / dpa)

Es war einer der Aufreger bei der Fußball-EM: Beim Achtelfinale in Dortmund holte ein Spezialeinsatzkommando einen Kletterer aus der Dachkonstruktion. Jetzt soll der junge Mann bestraft werden – allerdings sehr milde.

Nach einer Klettertour durch das Dach des Stadions beim EM-Achtelfinale in Dortmund hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über insgesamt 1.050 Euro gegen einen 21-Jährigen beantragt. Das bestätigte die Dortmunder Staatsanwaltschaft auf dpa-Anfrage. Dem Osnabrücker wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte ihn aus der Dachkonstruktion geholt.

Möglich macht die milde Strafe eine Gebührenordnung, die das Land Nordrhein-Westfalen erst im vergangenen Sommer eingeführt hatte. Das Land NRW hatte im vergangenen August im Zuge der Debatte um Kosten durch Polizeieinsätze wegen sogenannter Klimakleber eine Gebührenordnung eingeführt, in der verschiedenste Szenarien erfasst sind. Darunter auch die "Rettung oder Bergung von Personen, wenn die den Einsatz veranlassende Gefahr vorsätzlich oder grob fahrlässig von ihnen herbeigeführt worden ist."

Der junge Mann hatte der Polizei nach dem Vorfall am 30. Juni gesagt, er habe Fotos von oben machen wollen. Er wird der sogenannten Roofer-Szene zugerechnet, in der man illegal auf hohe Gebäude klettert. Nach früheren Angaben war der Beschuldigte bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm wegen ähnlicher Fälle aktenkundig geworden. Der aktuelle Strafbefehl umfasst 70 Tagessätze à 15 Euro. Der Antrag liegt jetzt dem Amtsgericht vor.

Schiedsrichter im Kontakt mit Polizei

Beim EM-Achtelfinale in Dortmund hatte man im Fernsehen beobachten können, wie der Schiedsrichter nach der Halbzeitpause mit den Mannschaftskapitänen von Deutschland und Dänemark nach oben schaute. Später kam heraus, dass die Polizei den 21-Jährigen zu diesem Zeitpunkt bereits im Blick und den Schiedsrichter informiert hatte. Die Partie lief daher weiter.

Die englische Zeitung "Daily Mail" hatte ein längeres Video veröffentlicht, auf dem zu sehen war, dass der Mann zeitweise vermummt war und einen Rucksack bei sich hatte. In diesem wurde eine Kameraausrüstung gefunden.

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