Türkei will Tiere einschläfern Proteste gegen Erdogans Straßenhund-Plan in Dortmund
Tierschutz-Aktivisten wollen vor der Reinoldikirche mit Kreuzen und Blumen gegen die umstrittenen Pläne der türkischen Regierung zur Tötung von Straßenhunden demonstrieren. Sie plädieren für andere Maßnahmen.
Rund vier Millionen Hunde leben auf den Straßen der Türkei. Nach Plänen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan sowie des türkischen Parlaments sollen diese nun eingefangen und in bestimmten Fällen – wie Krankheit oder Aggression – getötet werden. Die Regierung argumentiert unter anderem damit, dass Menschen immer wieder von Straßenhunden gebissen werden.
Aktivisten laufen Sturm gegen das neue Gesetz, auch weil den Millionen Straßenhunden bislang nur rund 100.000 Tierheimplätze gegenüberstehen. Schon jetzt leben Heimtiere oft unter erbärmlichen Bedingungen. Tierschützer fürchten in der Praxis deshalb eine Massentötung.
Tierschützer plädieren für das Einfangen und Kastrieren
In Dortmund planen Aktivisten der Tierschutzorganisation Peta am Samstag vor der St.-Reinoli-Kirche eine Protestaktion. Mit Hundekostümen, Kreuzen und Blumen wollen die Türschützer um die Hunde trauern, die in der Türkei getötet werden. "Peta appelliert an alle Menschen, sich an die türkische Botschaft zu wenden, um die türkische Regierung dazu aufzufordern, die Tötungen durch tierfreundliche Maßnahmen zu ersetzen", heißt es in einer Mitteilung.
Die Tierschützer wollen an der alten Regelung festhalten: einfangen, kastrieren, impfen und wieder in das Herkunftsgebiet aussetzen – das gilt bei konsequenter Umsetzung als bewährte Methode, um die Straßentierpopulation zu senken.
"Die Straßenhunde in der Türkei systematisch zu ermorden, ist nicht nur grausam, sondern auch kurzsichtig", so Streetteam-Leitung Jennifer Lerch. Jedes Lebewesen habe ein Recht auf Leben und Schutz, es lege in der Verantwortung der Gesellschaft, dieses Recht zu verteidigen.
- Material der dpa
- Pressemitteilung von PETA Deutschland am 19. September 2024 (per Mail)