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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Spekulationen um Cherki und Couto Schwarz-gelbes Kaderpuzzle: Hier muss der BVB nachlegen
Der BVB ist seit diesem Wochenende auf Asien-Tour, im Kader gibt’s aber noch einige Baustellen – eine Bestandsaufnahme zu möglichen Zu- und Abgängen.
Auf der Trainerposition hat der BVB schnell Klarheit geschaffen: Nuri Şahin hat Edin Terzic in der Chefrolle beerbt und gibt die Kommandos. Welcher Kader aber wird dem Ex-Profi zur Verfügung stehen? Noch weist das schwarz-gelbe Personalgefüge einige Schwachstellen auf, die dringend behoben werden müssen. Kandidaten dafür gibt es einige, etwa Rechtsverteidiger Yan Couto oder Offensiv-Juwel Rayan Cherki.
Andere Spieler sollen den Klub noch verlassen. Fest vergeben ist die Position des Torhüters. Der Status von Gregor Kobel als Nummer eins zwischen den Pfosten ist unstrittig, Abwanderungsgedanken hat der Schweizer keine.
Alexander Meyer: "Ich schaue von Jahr zu Jahr"
Als Ersatzkeeper ist Alexander Meyer gesetzt. Seine Zuverlässigkeit als Back-up hat der 33-Jährige in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beweis gestellt – und als vermeintlich beste Nummer zwei der Liga auch das Interesse anderer Klubs geweckt. "Ich weiß, was ich an Borussia Dortmund habe. Auf der anderen Seite ist man immer ambitioniert. Ich schaue von Jahr zu Jahr", hatte er selbst noch im Frühjahr gesagt. Jetzt herrscht Klarheit: Meyer hat seinen Vertrag gerade bis 2026 verlängert.
In der Abwehr hat der BVB die Lücke, die Mats Hummels hinterlassen hat, zumindest personell schnell gefüllt. Mit Waldemar Anton wurde nicht nur ein Innenverteidiger verpflichtet, der beim VfB Stuttgart einer der Leistungsträger und Garanten der starken Saison war.
Coulibaly steht vor dem Abgang
In dem 28-Jährigen, der beim VfB die Kapitänsbinde getragen hat, sehen die Verantwortlichen wie Sportdirektor Sebastian Kehl "sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine eine absolute Führungsfigur".
Vom Transfer eines weiteren, hochkarätigen Verteidigers für das Zentrum, in dem Linksfuß Nico Schlotterbeck gesetzt ist, hat man beim BVB Abstand genommen. Niklas Süle bekommt nach seiner Transformation, die ihn in deutlich besserer körperlicher Verfassung zeigt, eine neue Chance – seine vermutlich letzte in Dortmund. Platz Nummer vier ist noch für ein Talent mit Potenzial reserviert.
Soumaila Coulibaly (20) traut man diese Rolle nicht mehr zu; der Franzose steht vor dem Abgang und soll möglichst eine Summe im zweistelligen Millionenbereich einbringen. Spannend wird es auf den Außenbahnen: Die feste Verpflichtung von Linksverteidiger Ian Maatsen scheiterte an der hohen Ablöseforderung von Chelsea, der angedachte Transfer des türkischen Nationalspielers Ferdi Kadioglu ist nach dessen starken Auftritten bei der Europameisterschaft Utopie.
Wird Alexander Prass weiter verliehen?
Oberste Priorität hat diese Position bei den Transferplänen aktuell nicht mehr, obwohl mit dem Österreicher Alexander Prass (23) derzeit ein neuer Kandidat gehandelt wird. Aktuell müssten Ramy Bensebaini, bislang in der Kategorie "Fehleinkauf" einsortiert, oder Rückkehrer Tom Rothe die Lücke schließen.
Gerade bei dem Youngster ist aber auch eine erneute Leihe denkbar, um ihm weitere Spielpraxis zu verschaffen; Holstein Kiel würde Rothe liebend gern weiter beschäftigen. Möglich wäre auch, dass Julian Ryerson auf die linke Seite rutscht – wenn für die rechte Außenbahn tatsächlich Yan Couto (22) verpflichtet wird. Der Brasilianer in Diensten von Manchester City soll in jedem Fall kommen, zumal er mit mehr Offensivdrang auch ein anderes Profil als Ryerson aufweist. Knackpunkt scheint noch die Ablösesumme zu sein.
Wie geht es für Emre Can weiter?
Fragezeichen gibt es auch im Mittelfeld. Emre Can bewegt sich in den Überlegungen der Kaderplaner zwischen Kapitän und Verkaufskandidat. Zurzeit sieht es so aus, als würde sich der 30-Jährige künftig mit Pascal Groß um die Rolle des "Sechsers" streiten, dessen Verpflichtung von Brighton & Hove Albion nur noch Formsache ist. Salih Özcan könnte bei einem entsprechenden Angebot gehen.
Offensiv ist Julian Brandt als zentraler Fixpunkt gesetzt, was sich auch an seiner neuen Trikotnummer ablesen lässt. Künftig läuft der Blondschopf mit der Nummer zehn auf.
Eventuell wird er das an der Seite von Rayan Cherki tun – oder sich mit diesem einen Konkurrenzkampf liefern. Das 20-jährige Offensivjuwel von Olympique Lyon wird nach wie vor als heißer Kandidat auf der Zugangsseite gehandelt, zumal die Zeichen bei Gio Reyna auf Abschied stehen. Cherki fühlt sich wie Brandt in der zentralen Rolle am wohlsten, könnte aber auch auf die Flügel ausweichen. Hier bleibt abzuwarten, ob der BVB nach dem Abgang von Marco Reus und der gescheiterten Verpflichtung von Jadon Sancho zugunsten einer hohen Ablöse einen weiteren Profi ziehen lässt.
Gerüchte um Donny Malen und Karim Adeyemi
Sowohl um Donny Malen als auch um Karim Adeyemi gibt es immer wieder Gerüchte. Zumindest an Adeyemi aber will die Borussia grundsätzlich festhalten. Dazu kann Nuri Şahin auf der offensiven Außenbahn auf Jamie Bynoe-Gittens (19) bauen, der mehr Spielanteile erhalten und mit seinem herausragenden Potenzial endlich den nächsten Schritt machen soll. Mit Julian Duranville steht ein weiterer Hochbegabter im Kader. Bleibt der 18-Jährige jetzt von Verletzungen verschont, könnte er durchaus zum Unterschiedsspieler werden.
Bleibt die Frage der Sturmbesetzung – vier Stürmer sind definitiv mindestens einer zu viel. Klar ist seit Ende der Woche, dass Serhou Guirassy trotz Knie-Verletzung künftig das BVB- Trikot trägt. Der Torjäger des VfB Stuttgart soll auch in Dortmund mindestens 20 Tore garantieren. Niclas Füllkrug, bester Stürmer der vergangenen Saison, soll trotz des Interesses des AC Mailand zusätzlich gehalten werden – zum einen als Alternative für das Zentrum, zum anderen wie auch in der Nationalelf als perfekter Joker.
Auf der Verkaufsliste steht hingegen Sebastien Haller, bislang gibt es aber noch kein konkretes Angebot. Offen ist auch die Zukunft von Youssoufa Moukoko. Bei dem 19-Jährigen scheint alles möglich – vom Verbleib beim BVB über eine Ausleihe bis zum Verkauf. Er selbst scheint nach einer Frust-Saison unter Terzic auf eine neue Chance unter Nuri Şahin zu hoffen, der BVB wiederum könnte eine hohe Ablöse kassieren.
- Eigene Beobachtungen