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Public-Viewing-Räumung in Dortmund: Fans berichten von chaotischen Szenen


Public-Viewing-Räumung
Fans berichten von chaotischen Szenen: "Kleine Kinder heulten"

Von t-online, tht

01.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0703607606Vergrößern des Bildes
Evakuierung der Fanzone: Die U-Bahn-Station Westfalenpark war völlig überlastet, als alle Fans gleichzeitig zur Bahn wollten. (Quelle: IMAGO/Anja Cord/imago)
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Ein Unwetter sorgte für ein abruptes Ende des Public Viewings in Dortmund während des EM-Achtelfinales. Plötzliche Evakuierungen und überlastete Bahnen waren die Folge.

Die Fanzonen mit Public Viewing in Dortmund am Friedensplatz und im Westfalenpark waren komplett gefüllt, dann zogen die Gewitterwolken über die Stadt: Für rund 50.000 Menschen endete die Party rund ums EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark vorzeitig: Vergeblich hatten Veranstalter und Besucher gehofft, das Gewitter ziehe erst nach Abpfiff auf.

"Aufgrund eines aufkommenden Unwetters wird die Veranstaltung beendet" - tönte es eine halbe Stunde nach Anstoß durch die Lautsprecher. Kurz darauf strömten Tausende im einsetzenden Regen zu den Ausgängen. Schon als im nahe gelegenen Stadion das Spiel angepfiffen wurde, hatte sich der Himmel über der Stadt immer weiter verfinstert. Dann schlugen ganz in der Nähe Blitze ein, es donnerte immer wieder kräftig.

Kachelmann kritisiert Stadt Dortmund

Nur wenige haben angesichts dieser Kulisse kein Verständnis für den Abbruch des Rudelguckens. Zügig seien der Westpark und Fanzone evakuiert worden, teilt die Polizei später mit. Gero Droste, Bereichsleiter "Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz" bei der Feuerwehr Dortmund, erklärte dem "Westfälischen Anzeiger" zufolge, dass man das Wetter "den ganzen Abend beobachtet" habe. "Wir hatten die Hoffnung, dass wir das Spiel zeigen können", erklärt Droste demnach.

Auch Meteorologe Jörg Kachelmann meldete sich auf Social Media zu Wort und kritisierte die Veranstalter: "In zivilisierten Ländern wären alle Draußen-Veranstaltungen in den betroffenen Gebieten schon abgesagt, weil der Staat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber bescheuerten BürgerInnen hat", postete er auf "X".

 
 
 
 
 
 
 

"Es war sehr apokalyptisch. Alle sind gerannt, während laute Durchsagen auf die Evakuierung hinwiesen. Ein paar kleine Kinder haben geheult", berichtet eine 17-jährige Dortmunderin, die mit ihrer Freundin die Räumung im Westfalenpark erlebte. Die beiden seien dann zur Markgrafenstraße Haltestelle gelaufen, dann habe der Hagel begonnen.

Die U-Bahnstation sei völlig überfüllt gewesen, in die U-Bahn hätten sie sich regelrecht reinstopfen müssen. "Wir haben uns gefühlt, wie in einer Sauna, dazu waren alle klitschnass und standen eingequetscht aneinander", so die Jugendliche. Am Hauptbahnhof sei es zu massiven Verzögerungen des Stadtbahnverkehrs gekommen. Dieser sei völlig überlastet gewesen. Die beiden Teenager hätten auch beobachtet, wie ein kleines Mädchen mit einer Bahn mitgenommen wurde, ohne ihre Mutter, die sie nicht mehr hineingepasst habe. Ein Reporter bestätigt den überlasteten Bahnverkehr der DSW.

Noch während im Stadion das zweite Tor für Deutschland fiel, zogen vereinzelte Gruppen durch die Straßen, hofften auf ein trockenes Plätzchen vor einer Leinwand in einem Biergarten. Auch die beiden Teenager entschieden sich, aus der Stadtbahn zu steigen, da diese nicht losgefahren sei. Andere standen ziellos herum, versuchen auf dem Smartphone die Partie zu verfolgen. Viele seien auch nach Hause gefahren, berichten Reporter und Augenzeugen übereinstimmend.

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Zuvor erleben die Besucher im Westfalenpark allerdings eine ausgelassene Party: Vor dem Gewitter brachten sich Zehntausende bei sommerlichen Temperaturen mit "La-Ola"-Wellen und der Torhymne "Major Tom" in Stimmung. Highlight: Als der Saxofonist und EM-Fanmeilen-Liebling einen Auftritt in der Menge hat, tanzten Tausende zu seinen in den sozialen Medien längst viral gegangenen Versionen von "Waka Waka" bis "Narcotic".

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Augenzeugen
  • Mit Material der dpa
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