Zur EM 2024 IHK geht von Millionenumsatz für Dortmunder Wirtschaft aus
Die Dortmunder Wirtschaft erhofft sich durch die EM 2024 Millionenumsätze. Die IHK prognostiziert immense Kaufkraft. Andere Wirtschaftsexperten widersprechen.
Die EM 2024 kostet die Stadt Dortmund und damit dem Steuerzahler aktuell 24,2 Millionen Euro, bringt aber auch Geld in die Kassen der Dortmunder Wirtschaft. Die Industrie- und Handelskammer IHK Dortmund rechnet mit einem wirtschaftlichen Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe.
Die IHK beruft sich auf Vergleiche zur WM 2016 in Frankreich. Hier lagen die Umsätze laut einer Studie bei etwa 1,2 Milliarden Euro. Auf die zehn Austragungsorte aufgeteilt bedeutet das einen Umsatz pro Host City von 122 Millionen Euro. "Ähnliche konsuminduzierte Umsätze sind im kommenden Sommer vermutlich auch in Dortmund zu erwarten", heißt es in einer Mitteilung.
Wirtschaftsboost durch die EM – nicht alle optimistisch
Insbesondere das Gastgewerbe, die Reisebranche sowie auch der Einzelhandel profitieren demnach von der Europameisterschaft. Auch hier zieht die IHK eine Studie heran: Laut einer Untersuchung des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts von 2020 generieren Übernachtungstouristen aus den Gastländern im Schnitt tägliche Konsumausgaben zwischen 190 und 230 Euro.
Wolfgang Maennig, Professor für Wirtschaftspolitik an der Uni Hamburg, widerspricht den positiven Prognosen: "Es gibt keine nachweisbaren Effekte von Sportgroßveranstaltungen auf Beschäftigung, Einkommen, Steuermehreinnahmen und Übernachtungszahlen", teilte dieser der Plattform Correctiv im Zuge einer Recherche über die enormen EM-Kosten für den deutschen Steuerzahler mit.
- RuhrWirtschaft: Deutschland freut sich auf die EM
- IHK/Dortmund.de: Die Europameisterschaft bringt konsumbedingte Umsätze für die Gastronomie, die Hotellerie und den Einzelhandel
- Correctiv.Lokal.de: Kostenexplosion vor Fußball-EM: Deutschland muss immer mehr zahlen