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Nach tödlichen Polizeischüssen | Wie gefährlich ist die Dortmunder Nordstadt?


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Nach tödlichen Polizeischüssen
Wie gefährlich ist die Dortmunder Nordstadt?


Aktualisiert am 11.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Dortmunder Nordstadt: Immer wieder ist von einer "No-go-Area" die Rede.Vergrößern des Bildes
Die Dortmunder Nordstadt: Immer wieder ist von einer "No-go-Area" die Rede. (Quelle: News4 Video-Line)

Ein 16-Jähriger ist am Montag in der Dortmunder Nordstadt durch Schüsse von Polizisten tödlich verletzt worden. Wie gefährlich ist die Gegend?

Ein 16-Jähriger ist am Montag in Dortmund durch fünf Schüsse aus der Maschinenpistole eines Polizisten tödlich verletzt worden. Der Jugendliche hatte die Beamten laut Polizeiangaben zuvor mit einem Messer angegriffen. Lesen Sie hier mehr zu den weiteren Hintergründen des tödlichen Polizeieinsatzes.

Die Schüsse ereigneten sich in der Dortmunder Nordstadt, in der Nähe einer Kirche an der Holsteiner Straße. Die Nordstadt gilt als Problemviertel in Dortmund. Immer wieder wird der Begriff "No-go-Area" mit der Nordstadt in Verbindung gebracht.

Über 100 Polizistinnen und Polizisten sind für diesen Stadtteil zuständig. Zudem gibt es eine eigene Ermittlungskommission "Nordstadt". In ihrem Fokus stehen laut Polizei insbesondere der Bereich der Straßenkriminalität sowie Delikte im Zusammenhang mit Respektlosigkeit und Gewalt gegenüber Polizistinnen und Polizisten. Zudem sind drei Dortmunder Staatsanwälte allein für den Bereich zuständig.

Drogenhandel und Junkies am Nordmarkt

Das Viertel, in dem ein Beamter den 16-jährigen Jugendlichen erschoss, befindet sich an der Mallinckrodtstraße. Um die Mallinckrodtstraße, den Borsigplatz und Nordmarkt boomt der Drogenhandel. Auch der Arbeiterstrich ist nur wenige hundert Meter entfernt. Der Jugendliche lebte in einer Wohngruppe der Kirchengemeinde des Viertels.

"Natürlich ist die Nordstadt ein besonderer Bereich", sagt Frank Schniedermeier, geschäftsführender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei NRW. "Hier leben unterschiedliche Nationalitäten auf engstem Raum zusammen. Doch es ist eigentlich ganz egal, wo sich der Vorfall zugetragen hat", betont der Gewerkschafter, "das hätte überall passieren können. Trotzdem leben wir in Europa, und hier muss man nicht immer gleich zu einer Stichwaffe greifen." Ob und wie der 16-Jährige die Polizei bedrohte, wird sich allerdings wohl erst im Ermittlungsverfahren herausstellen.

Anwohner zeigen sich geschockt

Im Viertel selbst zeigten sich die Anwohner geschockt. "Gestern habe ich einfach nur Schüsse gehört, bum, bum bum. Es macht mich einfach traurig", erzählt eine Anwohnerin "n-tv.de". "16 Jahre alt, afrikanischer Junge, die hätten wer weiß was anderes benutzen können."

So sieht das auch ein weiterer Anwohner des Viertels und fragt sich, wieso die Polizei nicht Pfefferspray benutzt habe. "Es kommt immer auf die Distanz an", erklärt der Gewerkschaftsvorsitzende Schniedermeier die Sicht der Polizei. "Sie müssen als Einsatzkraft vor Ort die Distanz zum Angreifer wahren. Oftmals geht das aber nicht, etwa, wenn sie alleine sind. Dann müssen sie so schießen, dass der Angreifer unfähig ist, weiter anzugreifen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • n-tv.de: Polizei erschießt 16-Jährigen vor Kirche
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