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Dortmund: Polizist erschoss 16-Jährigen mit Maschinenpistole


Neue Details zu tödlichem Einsatz
16-Jähriger von fünf Schüssen aus Polizei-MP getroffen

Von dpa, stk

Aktualisiert am 09.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein 16-Jähriger ist in Dortmund durch einen oder mehrere Schüsse tödlich verletzt worden.Vergrößern des Bildes
Ein 16-Jähriger ist in Dortmund durch mehrere Schüsse tödlich verletzt worden. (Quelle: Markus Wüllner/ Video-Line TV /dpa/dpa)
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Neue Details nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund: Schüsse aus einer Maschinenpistole trafen den 16-Jährigen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Der in Dortmund bei einem Polizeieinsatz getötete 16-Jährige ist laut dem vorläufigen Obduktionsbefund von fünf Schüssen getroffen worden. Das sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Dienstag. Zuvor hatte die "Bild" über den Einsatz einer Maschinenpistole berichtet.

Laut Dombert wurden sechs Projektilhülsen gefunden, also sind wohl insgesamt sechs Schüsse abgegeben worden. Die Schüsse trafen den 16-Jährigen am Montag in Dortmund demnach in den Bauch, in den Kiefer, in den Unterarm und zweimal in die Schulter. Laut Polizei hatte der Jugendliche bei dem Einsatz die Beamten mit einem Messer angegriffen.

Dortmund: Als die Schüsse fallen, sind elf Polizisten vor Ort

Es seien elf Polizisten vor Ort gewesen, einer von ihnen habe die Schüsse aus der Maschinenpistole abgegeben, sagte Oberstaatsanwalt Dombert. Er werde zunächst – wie in solchen Fällen üblich – als Beschuldigter geführt. Es gehe um den Anfangsverdacht der Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verwendet Maschinenpistolen vom Typ MP5 von Heckler und Koch. Frank Schniedermeier aus dem Vorstand der Gewerkschaft der Polizei NRW sagte, es gebe regelmäßig Schießtrainings mit allen bei der Polizei eingesetzten Waffen.

Die Polizei war am Montagnachmittag zu einem Innenhof zwischen einer Kirche und einer Jugendhilfeeinrichtung im Dortmunder Norden gerufen worden. Dort soll der 16-Jährige seit kurzer Zeit betreut worden sein. Laut Oberstaatsanwalt rief einer der Betreuer die Polizei, weil er den Jugendlichen mit einem Messer gesehen hatte. Seine genaue Motivation müsse noch geklärt werden, es stehe unter anderem Suizidalität im Raum. Laut Polizei starb er am Montag nach den Schüssen bei einer Notoperation im Krankenhaus. Mit den Ermittlungen ist aus Neutralitätsgründen die Recklinghausener Polizei betraut.

Auch Reizgas und Teaser im Einsatz

Bei dem Schützen soll es sich laut "Spiegel" um einen Beamten mit "vergleichsweise wenigen Dienstjahren" handeln, er sei im Dienstrang eines Polizeikommissars. Laut Staatsanwaltschaft seien die Polizisten vor Ort außer mit der Schusswaffe auch mit Reizgas und einem Taser vorgegangen. Insgesamt seien elf Beamte am Einsatzort im Einsatz gewesen, darunter viele junge Polizisten.

Wie der "Spiegel" weiter berichtet, handelt es bei dem Getöteten um Mohammed D. Er soll ersten Erkenntnissen nach als unbegleiteter Minderjähriger aus dem Senegal nach Deutschland gekommen sein und lebte erst seit Kurzem in der Einrichtung. Ihn soll neben den Schüssen auch ein Pfeil aus der Elektroschockpistole getroffen haben. Aktuell werde der Leichnam des Jugendlichen untersucht, ein Ergebnis der Obduktion werde für Dienstagnachmittag erwartet.

Der Beamte soll am Dienstag vernommen werden. Als Beschuldigter habe er das Recht, die Aussage zu verweigern. Zuvor, so Staatsanwalt Dombert, sollen noch drei Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung vernommen werden. Sie sollen den Einsatz beobachtet haben.

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