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Werden alte Bahnstrecken wiederbelebt? Sechs Linien im Fokus


Chemnitz
Werden alte Bahnstrecken wiederbelebt? Sechs Linien im Fokus

Von dpa
17.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Reaktivierung BahnstreckenVergrößern des Bildes
Unkraut wächst zwischen den Gleisen auf dem Gelände eines Bahnhofs. (Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Sechs Bahnstrecken in Sachsen könnten in Zukunft wiederbelebt werden. Die Landesregierung verständigte sich auf Basis eines Gutachtens darauf, dass die ausgewählten Linien weiter "intensiv und detailliert" auf eine mögliche Reaktivierung untersucht werden sollen, wie das Verkehrsministerium am Dienstag mitteilte.

Für das Gutachten im Auftrag der Landesregierung wurden 21 Bahnstrecken unter die Lupe genommen, die in den vergangenen Jahrzehnten stillgelegt worden sind. Sie wurden unter anderem in Hinblick auf den Reaktivierungsaufwand, die zu erwartenden Betriebskosten sowie die erwartbare Nachfrage analysiert.

Zu den ausgewählten "vielversprechenden Schienenstrecken" gehören laut Ministerium die Bahnlinien Döbeln nach Nossen, Marienberg in Richtung Pockau-Lengefeld, Beucha nach Brandis, Brandis nach Trebsen sowie Löbau nach Ebersbach. Als sechste Strecke mit Potenzial wird Kamenz nach Hosena im Gutachten genannt, dieser mögliche Ausbau wird laut Mitteilung bereits im Zusammenhang mit dem Investitionsgesetz Kohleregionen bearbeitet.

Die an der Koalition beteiligten Grünen warben nach der Entscheidung dafür, in Zukunft weitere Strecken mit einem etwas geringeren Potenzial zu untersuchen. Darunter solle etwa die Strecke Narsdorf nach Rochlitz sein.

Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) betonte, dass es neben Buslinien auch einen ausgebauten Schienenverkehr brauche. "Es ist das gemeinsame Ziel aller Koalitionsparteien, 80 Prozent der sächsischen Bürgerinnen und Bürger an das Netz des ÖPNV anzubinden und einen positiven Beitrag zur Umwelt- und Klimaverbesserung zu leisten."

Die ausgewählten Strecken sollen jetzt weiter auf ihr Potenzial untersucht werden, um Voraussetzungen für mögliche Förderungen des Bundes zu schaffen, so das Ministerium. Demnach beschäftigt es sich bereits mit der Vorbereitung entsprechender Ausschreibungen.

Der Freistaat könne die Zweckverbände beim Betrieb der Bahnstrecken unterstützen, so Dulig. "Und wir können auch, wenn die entsprechenden Parameter vorhanden sind – welche wir im Gutachten abgefragt haben und in den weiteren Untersuchungen verifizieren werden – die Investitionen zur Aktivierung von Strecken finanziell fördern."

Im Doppelhaushalt 2021/22 stehen laut Mitteilung 13 Millionen Euro für Aktivierungsmaßnahmen an Bahnstrecken zur Verfügung.

Dieses Budget sei ähnlich wie das Gutachten wenig ambitioniert, bemängelte der Fahrgastverband Pro Bahn. Zu wenige Strecken seien untersucht worden, es fehlten etwa Linien nach Tschechien, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Lukas Iffländer. "Man hat sich klein gehalten, weil man davon ausgeht, nicht mehr finanzielle Mittel für die Reaktivierung zur Verfügung zu haben."

Auch die Schätzungen der Fahrgastzahlen im Gutachten sei recht konservativ. "Unsere Erfahrung ist, dass die Fahrgastzahlen in der Realität viel höher sind, wenn die reaktivierten Bahnstrecken wirklich gut in den Nahverkehr eingebunden sind."

Positiv sei allerdings, dass Sachsen gegenüber anderen Ländern aufhole und es "endlich" auch ein Gutachten gebe.

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