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Chemnitz: Verein will aus dem Ausland Zugezogene und Einheimische "verkuppeln"


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Verein will aus dem Ausland Zugezogene und Chemnitzer "verkuppeln"


08.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Muhammad Afghan und Thomas Höppner.Vergrößern des Bildes
Muhammad Afghan (l.) und Thomas Höppner: Das Duo bringt Menschen mit Migrationshintergrund und Chemnitzer zusammen. (Quelle: Ernesto Uhlmann)

In Chemnitz möchte eine Organisation aus dem Ausland zugezogene Personen mit Einheimischen zusammenbringen. Ihr Ziel: eine bessere Integration.

Im Herzen von Chemnitz, wo Kulturen aufeinandertreffen, engagiert sich "Start with a Friend e. V." ("Swaf") für den sozialen Zusammenhalt. Der gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gesetzt, persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Einheimischen zu fördern, um Integration und gegenseitiges Verständnis zu erleichtern.

Muhammad Ahmad Afghan (24) und Thomas Höppner (39) arbeiten zusammen mit fünf weiteren Mitarbeitern ehrenamtlich für "Swaf". "Swaf" organisiert sogenannte Tandems, bestehend aus einem eingewanderten Menschen und einem Einheimischen. "Die Menschen können sich bei uns anmelden, und wir führen ein Aufnahmegespräch, um ihre Interessen und Bedürfnisse zu erfahren", erläutert Afghan. "Basierend auf diesen Informationen versuchen wir, passende Tandems zu finden. Es geht ausschließlich um Freundschaft, ohne Verpflichtungen."

Verein gibt nur Empfehlungen: freie Freizeitgestaltung von Teilnehmern

Die Freizeitgestaltung der Tandems bleibt den Teilnehmern überlassen. Viele lernen zusammen die Sprache, gehen am Wochenende spazieren oder üben gemeinsame Hobbys wie Stricken, Volleyball oder Kochen aus. "Wir sind nur für die Organisation zuständig, den Rest planen die Tandems selbst. Wir geben lediglich Empfehlungen", sagt Afghan.

Ein Tandem ist erst ab 18 Jahren möglich und wird offiziell sechs Monate lang betreut, in der Hoffnung, dass sich in dieser Zeit eine echte Freundschaft entwickelt. "Das ist natürlich nicht immer der Fall, aber viele unserer Tandems bleiben auch darüber hinaus in Kontakt", fügt der 24-Jährige, der 2015 aus Afghanistan nach Deutschland kam, hinzu.

Über den Grund, weshalb er sich bei "Swaf" engagiert, erzählt Afghan: "Ich habe viel Hilfe bekommen, als ich hier ankam, und mir immer gesagt, dass ich das irgendwann zurückgeben möchte." Er ergänzt: "Thomas und ich kennen uns durchs Basketballspielen und haben uns dann entschlossen, gemeinsam bei "Swaf" aktiv zu werden, um etwas zu bewegen."

Lange Wartezeiten für Interessenten mit Migrationshintergrund

Natürlich ist ein solches Projekt auch mit hartnäckigen Herausforderungen verbunden. "Ziemlich viele eingewanderte Menschen warten lange auf ein Tandem, weil wir recht wenige Anmeldungen von Einheimischen haben." Diese Diskrepanz zu überwinden, ist eine der größten Aufgaben von "Swaf".

Für die Zukunft hat das Unternehmen, von dem es deutschlandweit 28 Standorte gibt, klare Ziele. "Wir möchten ein multikulturelles Chemnitz erreichen, in dem sich Einheimische und Eingewanderte zusammen wohlfühlen und Vielfalt erleben", sagt Afghan.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Muhammad Ahmad Afghan und Thomas Höppner
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