Bremer Lieferservice Inspektion legt unappetitliche Funde offen

Wieder einmal machen Kontrolleure der Lebensmittelsicherheit unappetitliche Funde in einem Bremer Lokal. Besonders eine Sache stößt den Inspekteuren sauer auf.
Viele Küchen sind für Restaurantgäste nicht offen einsehbar – und manchmal ist das durchaus von Vorteil, wie Ekel-Funde in Bremen regelmäßig bestätigen. Der jüngste Fall einer Pizzeria aus der Neustadt zeigt: Immer wieder stellen Kontrolleure des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes (LMTVet) fest, dass es die Mitarbeiter mit der Hygiene nicht so ernst nehmen. Im aktuellen Prüfbericht sind zahlreiche Verstöße aufgelistet.
Demnach kontrollierten die Inspekteure Ende Januar den Pizzaservice Da Marco e Paolo in der Neustadt und stellten dabei schwere Hygienemängel fest. In mehreren Bereichen des Restaurants waren dem Bericht von Anfang März zufolge starke Verunreinigungen sichtbar: Elektroleitungen und Rohre wiesen "dunkle Fettablagerungen und schimmelähnliche Rückstände" auf, die Spülmaschine war stark verschmutzt und die Mikrowelle beinhaltete angetrocknete Lebensmittelreste sowie rostige Beschädigungen. Der Dönergrill war demnach ebenfalls betroffen, mit "stark verbrannten, älteren Rückständen", die potenziell zur Verunreinigung von Lebensmitteln führen kann.
Kein Warmwasser und keine Seife – Handhygiene unmöglich
Auch sogenannte Bedarfsgegenstände mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln waren teilweise stark verschmutzt oder beschädigt. Im Kochbereich fanden sich ungeeignete Geräte, wie ein rostiger Fliesenspachtel und ein Malerpinsel. Messer und Teigroller waren zusätzlich mit alten Lebensmittelresten verunreinigt.
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Ein weiteres Problem stellte der unsachgemäße Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln dar. Geflügelfleisch wurde in Wasser aufgetaut, was laut der Behörde das Wachstum schädlicher Mikroorganismen begünstigen kann. Zudem fehlten in der gesamten Betriebsstätte Mittel zum hygienischen Reinigen und Trocknen der Hände. Händewaschen war demnach quasi nicht möglich, weil weder Seife noch Warmwasser zur Verfügung standen.
Gut für den Lieferservice: Bereits zwei Tage nach der Kontrolle waren die zuvor festgestellten Mängel behoben. Eine Schließung des Lokals war somit nicht notwendig.
- lmtvet.bremen.de: Prüfbericht vom 1. März 2025 (PDF)