Kontrolle in Bremen Trotz Ekel-Funden: Betreiber von Pizzeria bleibt unbelehrbar

Erneut werden Lebensmittelkontrolleure in Bremen fündig. Dieses Mal rücken sie mehrfach zu einer Pizzeria aus – den Wirt scheint das aber nicht zu interessieren.
Inspekteure der Behörde für Lebensmittelsicherheit in Bremen haben erneut unappetitliche Funde in einem Betrieb gemacht. Anfang Februar suchten die Kontrolleure nach eigenen Angaben die Pizzeria Fattoria in Woltmershausen auf und entdeckten dabei, dass es die Betreiber offenbar nicht sehr genau mit der Sauberkeit nahmen. Trotz der Anweisung, das Geschäft gründlich zu reinigen, fanden die Mitarbeiter die gleichen Mängel zum Großteil wieder vor. Das geht aus einem Bericht von Anfang März hervor.
Mikrowelle, Dosenöffner, Fußboden – all diese Gegenstände und Bereiche "wiesen zum Teil starke Verunreinigungen oder Beschädigungen älteren Ursprungs auf", heißt es im Prüfbericht. Vor allem der Fußboden war den Angaben zufolge nur "mangelhaft gereinigt" worden. "Starke Verschmutzungen wurden längerfristig nicht beseitigt", so das Fazit der Inspektion.
Kühlhaus in "unhygienischen Gesamtzustand"
Die Salatanrichte, auch Saladette genannt, wies zudem "großflächige Verunreinigungen auf". Unter anderem konnten die Kontrolleure "schimmelähnlich verunreinigte Türdichtungen, mit angetrockneten Lebensmittelresten verunreinigte Trennschienen sowie ein verunreinigten Innenraum der gesamten Kühleinrichtung" feststellen. In der Anrichte wurden Lebensmittel gelagert, die als Belag für Pizzen vorgesehen waren.
Darüber hinaus stießen die Inspekteure auf Gegenstände, die so eigentlich nichts in einer Küche verloren haben beziehungsweise ebenfalls stark verunreinigt waren. Dazu gehörten unter anderem ein rostiger Fliesenspachtel, ein Malerpinsel, ein Messer mit Holzgriff sowie ein Teigausroller aus Holz. Zu beanstanden waren zudem Gewürzbehälter, die auf dem Boden standen und ebenfalls "stark angetrocknete Verschmutzungen älteren Ursprungs" aufwiesen.
Auch das Kühlhaus sei in einem "unhygenischen Gesamtzustand" aufgefunden worden. Die Behörde schriebt dazu: "Die Wände, Fliesen, Elektroinstallationen, Decken und Regale waren mit großflächigen schimmelartigen Ansammlungen verunreinigt".
Behörde deckt immer mehr Mängel auf
Nach der ersten Kontrolle am 5. Februar hatten die Kontrolleure dem Betreiber Zeit eingeräumt, die Mängel zu beseitigen, jedoch seien diese bei einer Nachkontrolle am 14. Februar "zu einem Großteil wieder vorgefunden" worden. Nur das Kühlhaus sei offenbar gereinigt worden. Erst am 18. Februar waren die Mängel behoben.
Das Ergebnis der Kontrolle reiht sich ein in eine lange Liste von Verstößen, die die Lebensmittelbehörde im Jahr 2024 aufgedeckt hat. Nach einem Bericht des Regionalmagazins "buten un binnen" wurden im vergangenen Jahr 4.480 Mängel in Gastrobetrieben registriert. 2023 waren es noch 4.048. In 65 Betrieben stellte die Behörde demnach gravierende Mängel fest.
- lmtvet.bremen.de: Bericht vom 5. März 2025 (PDF)
- butenunbinne.de: "Bremer Lebensmittelkontrolleure entdecken Mängel in über 800 Betrieben"