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Bremen: Abschiebung aus Kirchenasyl sorgt für Diskussion


Spannungen zwischen Staat und Kirche
Bremer Pastor kritisiert versuchte Abschiebung aus Kirchenasyl

Von t-online
03.12.2024 - 15:27 UhrLesedauer: 1 Min.
Pastor Dr. Bernd Kuschnerus (Archivbild): Er kritisierte die Aktion scharf.Vergrößern des Bildes
Pastor Dr. Bernd Kuschnerus (Archivbild): Er kritisierte die Aktion scharf. (Quelle: Hannes von der Fecht)

Mitten in der Nacht soll ein Somalier aus einem Kirchenasyl in Bremen abgeschoben werden, etwa 100 Menschen verhindern dies. Die Aktion löst Spannungen zwischen Staat und Kirche aus.

Ein Abschiebeversuch eines 25-jährigen Somaliers aus einem Kirchenasyl sorgt in Bremen für Diskussionen zwischen Staat und Kirche. Die Bremische Evangelische Kirche kritisierte die Aktion scharf. "Das Kirchenasyl ist und bleibt ein wichtiger, unverletzlicher Schutzraum in besonderen Härtefällen", erklärte Pastor Bernd Kuschnerus.

Er bedauerte, dass in der Nacht zu Dienstag versucht wurde, das Kirchenasyl in einem Gemeindezentrum der Bremer Neustadt aufzuheben. Nach Angaben der Kirche handelte es sich um den ersten derartigen Fall in Bremen. "Ich empfinde dies als ein deutlich anderes Vorgehen, als wir es bisher erlebt haben", so Kuschnerus. Er hoffe auf eine Rückkehr zu einem guten Einvernehmen zwischen Staat und Kirche.

"Staat und Kirchen müssen darüber dringend reden"

Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) widersprach der Darstellung und verteidigte die Aktion. "Mit der Aktion wird gegen eine gültige Vereinbarung verstoßen. Staat und Kirchen müssen darüber dringend reden", erklärte er laut einer Mitteilung. Nach Angaben des Innenressorts sei die Abschiebung rechtmäßig, da das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nach eingehender Prüfung entschieden habe, dass der Mann entsprechend der Dublin-Regeln nach Finnland zurückkehren müsse. Diese Entscheidung habe auch eine Überprüfung bestätigt.

Dem Pastor zufolge verhinderten rund 100 Menschen durch friedlichen, zivilen Ungehorsam die Abschiebung. Laut Innenressort scheiterte die Rücküberstellung an bis zu 100, teilweise vermummten, Personen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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