"Es ist ein Massaker" Massive Tierquälerei in Schlachthof – Ermittlungen laufen
In einem Schlachthof in Norddeutschland haben sich grausame Szenen abgespielt. Eine Tierrechtsorganisation berichtet von massiven Misshandlungen von Rindern und Schafen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Die Tierrechtsorganisation Aninova hat heimliche Filmaufnahmen in einem Schlachthof in Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) gemacht und veröffentlicht. Diese zeigen massive Misshandlungen beim Treiben der Rinder und Schafe, auch Verstöße bei der Betäubung sind zu sehen.
Manche Tiere seien bis zu 160-mal mit Elektrotreibern geschockt worden, aber auch getreten, geschlagen oder mit Mistgabeln gequält. Außerdem sei es zu Fehlbetäubungen gekommen, da die Schafe und Rinder teilweise noch deutlich bei Bewusstsein waren und kontrolliert den Kopf hoben. "Dennoch erfolgte der Kehlschnitt", so Aninova.
Amtlicher Tierarzt schreitet bei Misshandlungen nicht ein
Kritisiert wird außerdem, dass auch der amtliche Tierarzt auf den Aufnahmen zu sehen ist, er aber bei den Quälereien nicht einschreitet.
Die Tierrechtsorganisation hatte bereits Ende Oktober das zuständige Veterinäramt in Brake über die Misshandlungen informiert, daraufhin ließ man den Schlachthof sofort schließen. Ebenfalls stellten die Tierrechtler Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Diese hat nun die Ermittlungen aufgenommen und sichtet die Videoaufnahmen, teilte Aninova am Donnerstag mit.
Aufnahmen entstanden im Spätsommer
Die heimlichen Aufnahmen in dem Schlachthof wurden über mehrere Wochen im Spätsommer 2024 mit versteckten Kameras gemacht. "Es ist ein Massaker, das dort an den Tieren veranstaltet wird", sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova. Er habe selten solch einen brutalen Umgang mit Tieren gesehen.
Zu den Kunden des Schlachthofes zählten neben kleinen Supermarktketten auch eine Burgerkette aus der Region. Nach der Zwangsschließung hat der Schlachthof auch seine Website und Social-Media-Accounts bei Instagram sowie Facebook deaktiviert.
- presseportal.de: Mitteilung von ANINOVA vom 14. November 2024