Bekanntes Eckhaus im Viertel Bremer Problemimmobilie hat neuen Mieter – das ist geplant
Frischer Wind für Bremer Problemimmobilie: Das bekannte Eckhaus im Steintor findet einen Nachmieter – und der will ein besonderes Konzept aufziehen.
Mehr als zwei Jahre passierte nichts in dem markanten Gebäude mitten im Bremer Viertel. Doch nun kehrt offenbar neues Leben in das Objekt direkt an der Sielwall-Kreuzung. An der noch immer mit Brettern vernagelten Fassade hängen seit Kurzem große, weiße Banner, die auf einen Neuanfang hindeuten. Dort ist zu lesen: "Gestalte mit uns hier eine Bar, die sich anfühlt, als wäre sie schon immer im Viertel gewesen." Dem hat der Verfasser hinzugefügt, dass man Personal suche und eine E-Mail-Adresse hinterlegt.
Hinter dem Projekt, so berichtet es der "Weser-Kurier", steckt der in Bremen bekannte Gastronom Oliver Trey. Er betreibt bereits mehrere Bars in der Hansestadt, unter anderem das Little Butcher und das Café Ihretwegen in Findorff. Nun will Trey dem Gebäude, das in den vergangenen Jahren zahlreiche, mal mehr und mal weniger erfolgreiche Lokale beherbergte, eine neue Chance geben.
Eröffnung für Winter geplant – Konzept noch offen
Dem Bericht zufolge soll die Bar bereits in diesem Winter öffnen. Welches Konzept dann in den Räumen zu finden sei, stehe noch nicht fest – und das habe einen einfachen Grund: Gastronom Trey will seinem Team keine konkreten Vorgaben machen, in welche Richtung es in der Bar gehen solle. Vielmehr sollten es die Angestellten sein, "die das Viertel leben, die gerne da sind", sagte er dem "Weser-Kurier". Grundsätzlich sei denkbar, Fußballspiele auszustrahlen, aber auch Bingo- oder Quizabende zu machen.
Da das Lokal vergleichsweise groß ist – allein im Erdgeschoss finden bis zu 90 Personen Platz – böten sich die Räume für Veranstaltungen dieser Art an. Zudem kommen zusätzliche 50 Plätze im Keller.
Immobilie blickt auf wechselhafte Geschichte
Eigentlich war eine Eröffnung der Bar bereits für Ende 2023 geplant, doch ein Feuer zerstörte im Sommer 2022 große Teile des Inventars. Zunächst habe Trey angenommen, der Schaden lasse sich zeitnah beheben. Doch die Flammen hatten sich durch das Lüftungssystem bis unter das Dach gefressen, was eine grundlegende Sanierung nötig gemacht habe.
Seit 2004 haben sich im Gebäude zahlreiche Gastronomiebetriebe quasi die Klinke in die Hand gegeben. 2007 war das Objekt Zuhause für das Schweinske, doch aufgrund massiver Anwohnerprobleme schloss der Betrieb 2009. Es folgte das Restaurant Renoir und die Bar "Im Viertel". Danach kam das Rock-Restaurant Malene, auch hier kam es zu massiven Beschwerden der Anwohner. Es folgten das griechische Restaurant Eliá und die Sportsbar M-One, die letztlich aufgrund des Feuers die Segel strich und nicht wieder eröffnete.
- Beobachtung vor Ort
- weser-kurier.de: "Neue Bar am Sielwall soll diesen Winter öffnen" (kostenpflichtig)