"Da wären wir Pioniere" Forscher vor Durchbruch: 3D-Drucker soll im All arbeiten
Häuser und ganze Städte auf dem Mond oder Mars – noch ist das Zukunftsmusik. Doch ein Forschungsteam aus Bremen arbeitet an einer revolutionären Lösung.
Nach den Vorstellungen von SpaceX-Gründer Elon Musk könnten bis 2050 die ersten menschlichen Besiedlungen auf dem Mars entstehen. Aber wie sollen Häuser im Weltall überhaupt gebaut werden? Ein Forschungsteam der Constructor University in Bremen bastelt an einer Lösung.
Logistik-Professor Yilmaz Uygun und sein Team der Uni wollen einen 3D-Drucker entwickeln, der ohne Schwerkraft auskommt. Das Gerät könne dann ins All geschickt werden und große Teile wie Werkzeuge oder Ersatzteile drucken. "3D-Druck in der Schwerelosigkeit wäre ein großer Durchbruch", so Uygun. Die Entwicklung sei eine große Herausforderung, da im All die Erdanziehung fehle.
Gerät kann sehr schwere Werkzeuge drucken
"Wir haben schließlich einen rotierenden Drucker entwickelt, mit dem wir die Schwerkraft nicht brauchen", erzählt der 42-jährige Professor. Das Gerät könne auch sehr schwere Werkzeuge drucken und damit sehr teure Teile-Lieferungen ins All überflüssig machen.
Eine erste Raumfahrtbehörde zeigt sich bereits interessiert an der Erfindung aus Bremen, der Drucker könnte schon nächstes Jahr in der Schwerelosigkeit getestet werden. "Wenn der Drucker sich im All bewährt, werden sich auch auf der Erde neue Geschäftsfelder erschließen", hofft Uygun. "Da wären wir Pioniere."
Aus dem Forschungsteam der Constructor University in Bremen-Nord ist mittlerweile das Start-up "NebulaForm" hervorgegangen. Die Firma wurde dazu in den Raumfahrtinkubator "ESA BIC Northern Germany" der Europäischen Weltraumorganisation aufgenommen.
- wfb-bremen.de: 3D-Drucker fürs Weltall