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Bremen: Betrug beim Amt für soziale Dienste – Schaden offenbar enorm


Mitarbeiter fristlos entlassen
Groß angelegter Betrug fliegt bei Bremer Behörde auf

Von afp, stk

21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 99008099Vergrößern des Bildes
Amt für soziale Dienste Bremen (Archivfoto): Der Betrug fiel demnach während einer Routineuntersuchung auf. (Quelle: Oliver Baumgart via www.imago-images.de/imago)

Zwei Mitarbeiter einer Bremer Behörde sollen jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Der Schaden ist enorm, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In Bremen sollen eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter des Amts für soziale Dienste Unterhaltsvorschüsse gefälscht und sich das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben. Der Schaden soll 418.000 Euro betragen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch sagte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglichen Betrugs. Zuerst hatte der "Weser-Kurier" über die Ermittlungen berichtet.

Über insgesamt 31 Monate hinweg, zwischen Januar 2022 und Ende Juni oder Anfang Juli dieses Jahres, sollen die Verdächtigen regelmäßig Geld auf ihre eigenen Konten überwiesen haben. Angezeigt worden war der mutmaßliche Betrug den Angaben zufolge von der Sozialbehörde, der Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren.

Beschuldigte erhalten fristlose Kündigung – Büros gesperrt

Für ihren mutmaßlichen Betrug hätten die Beschuldigten dem Bericht zufolge offenbar 31 nicht existierende hilfebedürftige Personen erfunden und so monatlich knapp 13.500 Euro auf ihre Konten überwiesen. Bei dem Geld handele es sich um sogenannte Unterhaltsvorschüsse beziehungsweise Ausfallgeld. Dieses wird von der Behörde an alleinerziehende Menschen gezahlt, deren Partner den Unterhalt aus finanziellen Gründen nicht zahlen kann oder die Zahlung verweigert. Der Rahmen bewegt sich hierbei zwischen 230 und 395 Euro und hängt laut Unterhaltsvorschussgesetz vom Alter des Kindes ab.

Den beiden Beschuldigten kam die Behörde selbst auf die Schliche, so der Bericht. Demnach hatten die Frau und der Mann vergessen, das jeweilige Kindergeld anzurechnen. So sei der Schwindel bei einer routinemäßigen Untersuchung aufgeflogen und die Mitarbeiter aus ihren Büros geholt worden – vor den Augen der Kollegen. Die Behörde habe im Anschluss eine fristlose Kündigung für beide ausgesprochen und ihre Büros sperren lassen. Diese seien durch die Staatsanwaltschaft durchsucht worden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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