Nach Schiffsunfall Huntebrücke: Bahnstrecke möglicherweise nächste Woche frei
Die Bahnstrecke von Berne nach Nordenham soll in der kommenden Woche wieder befahrbar sein. Am Freitag wird ein Ersatzteil in die kaputte Huntebrücke eingebaut.
Die Bahnstrecke von Berne nach Nordenham könnte bereits in der kommenden Woche wieder für den Verkehr freigegeben werden. Das teilte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) mit. Die Strecke ist zurzeit gesperrt, weil sie über die Huntebrücke führt, welche kürzlich von einem Schiff beschädigt worden war. Lies zufolge wird am Freitag ein Ersatzbrückenteil eingebaut. Die Strecke nach Nordenham werde voraussichtlich Freitagnacht, also am 23. August, für den Verkehr freigegeben.
Ein Arbeitskreis habe sich darauf verständigt, die Sicherheit an der Huntebrücke zu verstärken, damit eine weitere Havarie ausbleibe, hieß es. So sollen etwa Pegelstandsbezeichnungen verbessert werden. Lies dankte der Deutschen Bahn, welche die Arbeiten beschleunigt habe, indem mit allen Beteiligten zusammengearbeitet hat.
Kapitän machte wohl großen Fehler
Am 23. Juli prallte ein Binnenschiff gegen die Eisenbahnbrücke. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Nach ersten Ermittlungen schätzte der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch ein, gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt.
Der Zugverkehr über die Brücke ist seitdem eingestellt. Die Sperrung hat große wirtschaftliche Folgen für die Region, da die Häfen links der Weser auf die Brücke angewiesen sind. Güter können auf der Bahnstrecke nicht mehr transportiert werden. Bahnreisende müssen auf alternative Verkehrsmittel umsteigen.
Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Binnenschiff gegen die Brücke prallte und diese beschädigte. Beim ersten Unfall im Februar wurde das Bauwerk so stark beschädigt, dass eine provisorische Brücke errichtet werden musste. Auch damals soll ein Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt haben. Die nun ebenfalls kaputte Behelfsbrücke war seit Ende April in Betrieb. Nach Möglichkeit soll noch vor dem Jahr 2030 ein Neubau für die Behelfsbrücke gebaut werden.
- Nachrichtenagentur dpa