"Dieses Jahr ist es extrem schlimm" Tierheim Bremen beklagt Gleichgültigkeit der Menschen
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Das Tierheim Bremen schließt für mindestens vier Wochen. Das hat mit der Personallage des Heims zu tun, aber auch mit den außergewöhnlich vielen abgegebenen Tieren.
Haustierhalter haben beim Bremer Tierheim über 150 Tiere in sechs Wochen Sommerferien abgegeben. Das seien so viele wie seit Jahren nicht mehr, sagte Gaby Schwab, Sprecherin des Bremer Tierschutzvereins, im Gespräch mit t-online. "Normalerweise bekommen wir in den Sommerferien 30 bis 40 Tiere, aber dieses Jahr ist es extrem schlimm", sagte sie. Insgesamt versorge das Tierheim nun über 500 Tiere und sei damit voll.
Warum die Menschen so viele Tiere abgeben, wisse sie nicht genau, sagt Schwab. Zum einen seien die Kosten für Futter und Tierarztbesuche gestiegen. Zum anderen gebe es zahlreiche Menschen, die ihre Tiere aus Desinteresse oder Bequemlichkeit zum Urlaub aussetzen. Sie wolle nicht alle über einen Kamm scheren, es gebe aber etliche besonders gleichgültige Tierhalter, die ihr etwa sagten: "Wenn ihr mein Tier nicht nehmt, setze ich es aus."
Die Mitarbeiter können nicht mehr
Die vielen kürzlich abgegebenen Tiere sind Schwab zufolge auch ein Grund dafür, warum das Tierheim zurzeit für Besucher geschlossen ist. Mehr dazu lesen Sie hier. Das Heim sei durch die hohe Zahl der Tiere ausgelastet und leide zudem unter Personalmangel. Hinzu kämen Krankheitsfälle und der Sommerurlaub. "Unsere Mitarbeiter können nicht mehr", sagte Schwab, sie bräuchten den Urlaub. Sie hoffe, dass die Personallage in vier Wochen besser sei und das Heim wieder Besucher empfangen könne.
Bis dahin können Besucher nur mit Termin Tiere abgeben, und auch nur Wildtiere und Fundtiere, aber keine Abgabetiere. Fundtiere sind etwa dem Besitzer entlaufene Tiere, die jemand anders gefunden hat. Abgabetiere sind solche, welche der Besitzer nicht mehr halten kann oder will.
Wer trotzdem ein Tier abgeben will, kann laut Schwab entweder das schwarze Brett des Heims nutzen, um das Tier an Privatleute zu vermitteln, oder er versucht es bei anderen Tierheimen der Region – diese seien aber ebenfalls voll.
- Telefonat mit Gaby Schwab
