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Bremen: Übersee-Museum gibt geraubten Kunstgegenstand zurück


130 Jahre alte Kriegsbeute
Bremer Übersee-Museum gibt geraubte Kunst zurück

Von dpa, stk

11.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Der an Samoa zurückgegebene Bootssteven wurde vor 130 Jahren gestohlen, nun wurde er in die Hauptstadt Apia gebracht.Vergrößern des Bildes
Der an Samoa zurückgegebene Bootssteven wurde vor 130 Jahren gestohlen, nun wurde er in die Hauptstadt Apia gebracht. (Quelle: Auswärtiges Amt)

Deutsche Museen beherbergen bis heute eine Vielzahl geraubter Kunstgegenstände. Aus Bremen ist jetzt ein Stück in seine Heimat zurückgekehrt.

Das Übersee-Museum in Bremen hat ein vor mehr als 130 Jahren geraubtes Teil eines Bootes an das Land Samoa zurückgegeben. Der sogenannte Bootssteven, ein verziertes Stück Holz von einem Kriegskanu, befand sich viele Jahre im Besitz des Museums. "Wir freuen uns sehr, dass wir die Herkunft des Stevens aufklären und ihn nun an Samoa zurückgeben konnten. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Aufarbeitung unserer Sammlungsgeschichte", sagte Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt am Donnerstag.

Die genaue Herkunft des Stevens sei erst jetzt bei den Arbeiten zur neuen Dauerausstellung "Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik" geklärt worden. Demnach wurde das Stück Holz im Jahr 1888 von einem deutschen Admiral Wilhelm Souchon im samoanischen Bürgerkrieg geraubt. 1932 übergab er es dann dem Museum in Bremen, das sich damals noch "Städtisches Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde" nannte.

Geraubte Kunst wird bald in der Heimat ausgestellt

"Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte lehrt uns, dass uns nicht egal sein kann, wie und unter welchen Umständen die Ausstellungsstücke in den Besitz unserer Museen gelangt sind. Das gilt vor allem für Exponate aus der Kolonialzeit", betonte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Ab September wird das Stück in einer Ausstellung der National University of Samoa zu sehen sein, die zusammen mit dem Bremer Museum entwickelt wurde.

Zuletzt gab das Übersee-Museum im Jahr 2022 mehrere menschliche Schädel an den US-Bundesstaat Hawaii zurück. Damals waren vor allem ethische Gründe für das Vorgehen ausschlaggebend, hieß es. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung des Kulturressorts vom 11. Juli 2024
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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