Streiks in norddeutschen Seehäfen Bremerhaven: Hafenarbeiter fordern höhere Löhne
In Bremerhaven streiken am Mittwoch Hafenarbeiter. Die Gewerkschaft Verdi fordert deutliche Lohnsteigerungen sowie eine Anpassung der Schichtzuschläge.
Die Beschäftigten in den Seehäfen von Bremerhaven folgen einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi und legen für einen Tag die Arbeit nieder. Der Streik beginnt am Mittwoch, dem 12. Juni 2024, um 6 Uhr morgens und soll bis zum späten Abend andauern. Zuvor hatten bereits die Hafenarbeiter in Hamburg und Bremen gestreikt.
Der Grund für den Streik ist nach Angaben von Verdi das fehlende verhandlungsfähige Angebot der Arbeitgeberseite, vertreten durch den Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). Die zweite Verhandlungsrunde am 6. Juni war ergebnislos geblieben.
Verdi fordert "deutliche Lohnerhöhung"
"Nach Hamburg und Bremen werden auch die Hafenarbeiter in Bremerhaven streiken, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen", erklärte ein Gewerkschaftssprecher. "Die Beschäftigten erwarten ein wertschätzendes und verhandlungsfähiges Angebot, das eine deutliche Lohnerhöhung beinhaltet."
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber führe nicht zu einem realen Lohnzuwachs und enthalte keine ausreichende soziale Komponente. "Die Arbeitnehmer benötigen eine deutliche Lohnerhöhung, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten bewältigen zu können. Mit dem aktuellen Angebot haben die Arbeitgeber die Streiks provoziert", so der Sprecher weiter.
Untere Lohngruppen besonders stark von Inflation betroffen
Verdi fordert eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro ab dem 1. Juni 2024 sowie eine entsprechende Anpassung der Schichtzulagen. Außerdem soll die ausgebliebene Erhöhung der Schichtzulagen aus dem Tarifabschluss 2022 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten nachgeholt werden.
"Es ist entscheidend, dass vor allem die unteren Lohngruppen eine deutliche Einkommenserhöhung erhalten, da sie besonders stark von der Inflation der vergangenen Jahre betroffen sind. Der ZDS hat dies zwar erkannt und in seinem Angebot berücksichtigt, jedoch nicht in ausreichendem Maße. Zudem müssen die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen verringert werden", betonte eine Gewerkschaftssprecherin.
- verdi.de: Pressemitteilung vom 11. Juni 2024