Schutz für Personal in Bremen Brutale Angriffe: Bäder bekommen Sicherheitsdienst
Bremens Bäder sollen sicherer werden. Dafür soll nun speziell ausgebildetes Personal sorgen.
Sie werden angespuckt, bedroht und tätlich angegriffen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bremens Bädern sind laut der Stadt erheblichen Belastungen ausgesetzt. Und die sollten eigentlich nicht Teil ihres Jobs sein. Aus einer Vorlage für die Sitzung der Sportdeputation geht nun hervor, dass in zahlreichen Bädern ab dieser Freibadsaison externe Sicherheitsdienste zum Einsatz kommen sollen.
Demnach soll an heißen Tagen in allen Bädern Sicherheitspersonal auf Abruf bereit sein. Insbesondere in der Ferienzeit werde außerdem ab dem 24. Juni in den Mittagsstunden im Stadion- sowie im Schlossparkbad regelmäßig ein Sicherheitsdienst eingesetzt. Im Südbad ist bereits seit längerer Zeit an den Wochenenden speziell ausgebildetes Personal vor Ort.
Für das Horner Bad und das Freibad Blumenthal werde hingegen "nur bei Bedarf" ein Sicherheitsdienst hinzugezogen. Diese Entscheidungen sei in Abstimmung mit den Badleitungen getroffen worden. Dabei wird auf die Erfahrung der vergangenen Jahre verwiesen.
Jugendliche prügeln auf Mitarbeiter ein
Zuletzt war es am Mittwoch, 29. Mai, zu einem Vorfall im Südbad gekommen. Fünf Jugendliche wurden des Bades verwiesen – die Situation eskalierte. Eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter wurden angegriffen. Sie mussten später ins Krankenhaus.
Auseinandersetzungen wie diese häuften sich zuletzt. "Diese psychischen und teilweise auch physischen Belastungen führten zu einem Anstieg von Krankschreibungen und in einzelnen Fällen zu Dienstverweigerungen", heißt es in der Vorlage der Sportdeputation weiter.
Krav-Maga-Schulung für Personal angeboten
Das Personal der Bremer Bäder wird für Konfliktsituationen geschult. Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in Krav Maga trainiert. Dabei handelt es sich um ein Konzept zur Selbstverteidigung, das etwa gezielte Schlag- und Tritttechniken zum eigenen Schutz lehrt.
"Diese Schulungen sollen die Selbstbehauptung der Mitarbeiter stärken und ihnen helfen, in Konfliktsituationen angemessen und sicher zu handeln", heißt es erläuternd in der Vorlage. Derartige Trainings würden auch in Zukunft angeboten.
- Beschlussvorlage
- Eigene Artikel bei t-online