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Bremerhaven: Koggenbräu-Haus wird abgerissen – Kritiker stinksauer


"Ein schwerer Verlust"
Abriss des alten Koggenbräu-Gebäudes erzürnt Kritiker

Von t-online, stk

Aktualisiert am 03.05.2024Lesedauer: 2 Min.
So ähnlich soll das Gebäude der künftigen Erlebnisbrauerei einmal aussehen. Dass dafür das historische "Koggenbräu"-Haus abgerissen wird, stößt auf Kritik.Vergrößern des Bildes
So ähnlich soll das Gebäude der künftigen Erlebnisbrauerei einmal aussehen. Dass dafür das historische "Koggenbräu"-Haus abgerissen wird, stößt auf Kritik. (Quelle: Visualisierung/Ute Kastens)

Bremerhaven bekommt eine neue Erlebnisbrauerei. Klingt erstmal gut, stößt aber bei Kritikern auf wenig Gegenliebe. Denn: Ein entscheidendes Detail hat sich verändert.

Diese Planänderung sorgt für Ärger: Die Stadt Bremerhaven hat eigentlich Grund zur Freude, denn bald soll dort eine Erlebnisgastronomie der Bremer Union Brauerei gebaut werden. Doch anders als noch 2023 angekündigt, wird dafür das alte Koggenbräu-Haus am Alten Hafen abgerissen. Kritiker sind entsetzt.

Unter anderem für den Bremerhavener Architekturkenner Hans-Joachim Ewert sei der geplante Abriss des Gebäudes "ein weiterer schwerer Verlust", immerhin würde das Haus hinter den Havenwelten "die bauhistorische und kulturelle Identität unserer ansonsten so jungen Stadtgründung" unterstreichen. Das berichtet die "Nordsee-Zeitung".

Erhalt aus "statischen und wirtschaftlichen Gründen" nicht möglich

Die Stadt teilte vor wenigen Tagen mit, dass ihnen die Abweichungen vom Plan sehr wohl bewusst seien. Jedoch habe das Stahlbetonskelett des Koggenbräu-Gebäudes nicht erhalten bleiben können, da dieses aus "statischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mit den Plänen des Investors zu vereinbaren" sei. Im ursprünglichen Entwurf war geplant, die Fassade in den Neubau zumindest teilweise zu integrieren.

Stutzig mache die Kritiker unter anderem, dass der Bremer Investor Lüder Kastens die Union Brauerei in Bremen-Walle umfassend sanieren ließ und auch dieses Gebäude viele Jahre brach lag. Warum in Bremerhaven ein Komplettabriss nötig sei, wolle den Kritikern nicht einleuchten.

Haus wird abgerissen – dabei war Erhalt Grundvoraussetzung

Zentrale Voraussetzung der Projektvergabe an Investor Kastens war demnach, dass das alte Stahlbetonskelett erhalten bleibt. Das Gebäude in so guter Lage sei immerhin für relativ wenig Geld verkauft worden – das Mindestgebot lag Anfang 2023 bei rund 704.000 Euro.

"Der Nachbau, der jetzt vom Investor noch einmal bekräftigt wurde, enthält Details wie die helle Holzfassade und die Anpassung an die vorhandene Struktur am Alten Hafen bleiben wie geplant bestehen", betonte indes Bremerhavens Bürgermeister Melf Grantz (SPD). Ein Nachbau ermögliche dem Investor demnach jedoch, sein Vorhaben wie geplant im Jahr 2025 fertig zu stellen. Das Gebäude soll den Plänen nach fünfgeschossig werden und auch Platz für die Touristeninformation bieten.

Verwendete Quellen
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