Plus von fast 14 Prozent Bremen will Abwassergebühren deutlich erhöhen

Die Stadt Bremen plant, seine Abwassergebühren spürbar zu erhöhen. Doch was haben Luftbilder damit zu tun?
In Bremen könnten die Abwassergebühren schon bald steigen. So stimmte die städtische Deputation für Umwelt, Klima und Landwirtschaft am Mittwoch einer Gebührenanpassung des sogenannten Entwässerungsgebührenortsgesetzes zu. Dies berichtet eine Sprecherin des Umweltressorts. Demnach soll das neue Modell zum 1. April wirksam werden – allerdings nur, wenn es auch den Senat und die Bremische Bürgerschaft passiert.
Doch was bedeutet diese Änderung konkret für die Bremerinnen und Bremer? Sollte das Gesetz in Kraft treten, wird ab dem 1. April ein Kubikmeter Schmutzwasser mit 2,93 Euro statt bisher 2,58 Euro berechnet. Das entspricht einer Erhöhung von 13,57 Prozent. Ebenfalls betroffen ist Niederschlagswasser: Pro Quadratmeter versiegelter Fläche werden künftig 0,83 Euro statt bisheriger 0,80 Euro fällig – eine Steigerung um 3,75 Prozent.
Stadt plant, Luftbilder von Grundstücken zu machen
Das neue Modell ist jedoch nicht ohne Herausforderungen umzusetzen: "Bei der Gebühr für das Niederschlagswasser verhält es sich anders", erklärt Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. "Hier kann die zu zahlende Gebühr häufig noch nicht berechnet werden." Der Grund dafür liegt in den fehlenden Daten über die "gebührenrelevanten Flächen" auf einem Grundstück. Relevant sind in diesem Zusammenhang Flächen, die versiegelt und an das Kanalsystem angeschlossen sind.
Um dies zu ändern, sollen Luftbilder erstellt werden. Nach deren Auswertung könnten dann Bürgerinnen und Bürger zur Ermittlung der versiegelten Flächen befragt werden. Diese Umstellung auf das neue System soll bis Ende des Jahres 2026 vollständig vollzogen sein. Mit der neuen Regelung entfällt auch die bisherige Abwassergebühr als Einheitsgebühr für Schmutz- und Niederschlagswassergebühren.
- senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung vom 7. Februar 2024