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Schuldneratlas 2023: Bremen hat bundesweit höchste Überschuldungsquote


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Schuldneratlas 2023
Bremen hat die höchste Überschuldungsquote in Deutschland


06.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Überschuldung von Verbrauchern entsteht, wenn die Ausgaben dauerhaft das Einkommen übersteigen (Symbolfoto): Bremen hat bundesweit die höchste Überschuldungsquote. (Quelle: zagart286)
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In Bremen sind die Menschen besonders stark überschuldet, so wie in keinem anderen Bundesland. Ein Überblick über die Lage.

12 Prozent der Bürger im Bundesland Bremen waren im Jahr 2023 überschuldet. Damit ist Bremen das Bundesland mit der höchsten Überschuldungsquote Deutschlands. Mehr als etwa 50.000 Bremer haben somit Zahlungsprobleme. Das verrät der "Schuldenatlas 2023". Er wird jährlich von der privaten Wirtschaftsauskunftei Creditreform veröffentlicht. Besonders betroffen sind in Bremen Ortsteile wie Gröpelingen mit fast 20 Prozent und Lehe mit 36,76 Prozent.

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Bei Überschuldung können Betroffene abgemahnt werden. (Quelle: Udo Herrmann via www.imago-images.de)

Überschuldung

In Deutschland gilt ein Bürger als überschuldet, wenn er dauerhaft nicht in der Lage ist, mit seinen Einnahmen seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Das schließt auch die Schuldentilgung ein. Diese Situation entsteht, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen und keine Aussicht auf Verbesserung der finanziellen Lage besteht.

Innerhalb des Bundeslandes Bremen ist die Stadt Bremerhaven Schlusslicht. Dort konnten etwa 17.600 Einwohner ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Das ist eine Überschuldungsquote von 19 Prozent. Damit ist Bremerhaven die Stadt, in der die meisten überschuldeten Menschen deutschlandweit leben. Untersucht wurden 400 Städte und Kreise.

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Wirtschaftlich schwierige Hintergründe in Bremen

Ein Grund für die Überschuldung in Bremen und in Bremerhaven ist die hohe Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 41.155 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 5,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2022. Die Region hat, nach aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit, die höchste Arbeitslosenquote bundesweit. Hintergrund ist unter anderem der Strukturwandel in der Auto- und Werftindustrie in Bremen und Bremerhaven.

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Die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, Mindestlohnerhöhung und Kindergrundsicherung, fordert René Böhme gegen die Überschuldung von Privatpersonen. Er ist Experte für Regionalentwicklung und Finanzpolitik an der Uni Bremen. "Leistungsabsenkungen oder eine Lohnzurückhaltung heißen letztendlich für viele Haushalte am Ende eben auch ein höheres Überschuldungsrisiko", so Böhme im Interview mit Radio Bremen.

Mögliche Lösungen für Verbraucher

Der "Schuldneratlas 2023" prognostiziert, dass die Überschuldungsgefährdung im Jahr 2024 zunehmen wird. Gründe dafür sind: Rezession, Inflation und hohen Zinsen.

Roland Stecher, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen, schlägt vorbeugende Maßnahmen vor, um der Überschuldung privater Haushalte entgegenzuwirken. Dazu zählen die Führung von Haushaltsbüchern und der Wechsel von Verträgen bei Energieversorgung, Mobilfunk und Versicherungen.

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Beratung bei finanzieller Schieflage gibt es unter anderem bei der Verbraucherzentrale Bremen. Immer donnerstags von 9 bis 11 Uhr unter 0421 160 77-81.

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