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Borkum: Kult-Restaurant schließt nach 38 Jahren | Nordsee


Pacht zu hoch?
Beliebtes Traditionslokal auf Borkum schließt nach 38 Jahren

Von t-online, stk

Aktualisiert am 24.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 144367467Vergrößern des Bildes
Inselbahn von Borkum (Archivfoto): Nicht nur das Fortbewegungsmittel ist bei Touristen beliebt, auch "Byl's Fisshut" erlangte Bekanntheit über die Grenzen der Insel hinaus. (Quelle: McPHOTO/W. Boyungs via www.imago-images.de/imago-images-bilder)

Das war’s: Nach fast 40 Jahren geht eine Ära auf der beliebten Nordseeinsel Borkum zu Ende. Byl's Fisshus schließt für immer. Das sind die Gründe.

Sie hatten es sich anders vorgestellt, der Betrieb hätten weiterlaufen können. Doch nun steht der Entschluss fest: Das beliebte Traditionslokal "Byl's Fisshus" auf Borkum macht Theke und Restaurant für immer dicht. Zum Ende des Jahres ist Schluss. Das berichten das Inselmagazin "Borkum-Aktuell" und das Portal "moin.de".

Im Gespräch mit "Borkum-Aktuell" schildern die Betreiber Bärbel Könzgen-Byl, ihr Mann Geerd Byl und Sohn Geerd Geerds Byl, wieso es zu dieser Entscheidung kam. Die Familie habe aus ihrer Sicht alle Bedingungen geschaffen, um das Pachtverhältnis weiter aufrechtzuerhalten. Doch der Pächter habe vor Kurzem ein neues Angebot unterbreitet, das "wirtschaftlich nicht machbar" gewesen sei. So sei den Byls nichts anderes übrig geblieben, als das Aus für das Lokal zu verkünden.

Fachwissen und Tradition gehen verloren

Die vergangenen Monate seien hart gewesen und die Entscheidung sei nicht leichtgefallen. "Doch nach sorgfältiger Abwägung verschiedener Lösungen sind wir zu dem Schluss gekommen, unser geliebtes Byl's Fisshus zu schließen", so die Betreiber. Eigentlich sollte Sohn Geerd Geerds die Nachfolge antreten. Nicht nur für ihn tue es Mutter und Vater leid, auch für zahlreiche Stammkunden, die dem Geschäft über viele Jahre treu waren. Zudem würden fünf Mitarbeiter ihren Job verlieren. Eine Angestellte arbeite bereits seit 33 Jahren im Lokal.

Wie "Borkum-Aktuell" weiter berichtet, gehe mit dem Ende des "Fisshus" auf der ostfriesischen Insel auch eine langjährige Tradition zu Ende. Denn: Geerd Byl sei der letzte gelernte, noch lebende und praktizierende Fischer mit dem Schwerpunkt "Kleine Hochsee- und Küstenfischerei". Viele Jahre war er auf die Nordsee hinausgefahren, besaß insgesamt drei Kutter.

"Den besten Fisch, den ich je gegessen habe"

Mit der Schließung gehe somit nicht nur die Zeit eines über die Inselgrenzen hinaus bekannten Lokals zu Ende, auch über Jahrzehnte angesammeltes Fachwissen könne nun nicht mehr mit "großer Authentizität" an die Kundschaft weitergegeben werden. Für seine offene Art und die vielen Tipps, was die Zubereitung von Fischen angeht, war das "Fisshus" demnach auch ein Treffpunkt zum gepflegten Schnack und Fachsimpeln.

Die Beliebtheit des Lokals spiegelt sich auch in den zahlreichen Google-Rezensionen wider: Bei insgesamt 846 abgegebenen Bewertungen kommt der Betrieb auf durchschnittlich 4,6 von fünf möglichen Sternen. Kunden loben das Lokal unter anderem für den "sehr netten Service" und "die perfekte Qualität" der Ware. Die Speisen seien "köstlich". Ein Nutzer schreibt: "Wer Fisch liebt, muss hierher."

"Immer wieder ein besonderer Genuss", heißt es von einer weiteren Internetnutzerin, die das Lokal bewertet hat. Eine andere Userin meint kurz und knapp: "Den besten Fisch, den ich je gegessen habe."

Verwendete Quellen
  • borkum-aktuell.de: "Byl´s Fisshs sagt Lebewohl" (E-Paper, Seite 46 bis 49)
  • moin.de: "Restaurant an der Nordsee schließt nach Jahrzehnten – hier geht ein Stück Tradition von der Insel"
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