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Emden: Reederei plötzlich pleite – Fahrgäste von Fähre sitzen fest


Reederei plötzlich insolvent
Fähre steht still: Fahrgäste stranden ohne Vorwarnung in Emden

Von t-online, stk

30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 139924209Vergrößern des BildesFähre in stürmischer See (Symbolfoto): Das verantwortliche Unternehmen speist die Fahrgäste mit kurzen Antworten ab. (Quelle: JanisMEYER/Priller&MAUG via www.imago-images.de)

Es klang nach einer Erfolgsgeschichte, doch dann ist die Reederei Holland Norway Lines überraschend pleite. Fahrgäste sitzen fest.

Am 1. Juni dieses Jahres war Stichtag. Ab diesem Datum startete die Reederei Holland Norway Lines (HNL) eine neue Fährverbindung von Emden ins norwegische Kristiansand und umgekehrt. Zuvor führte die Route von Cuxhaven und zurück. Das Angebot, so hieß es, wurde gut angenommen. Doch offensichtlich lief hinter den Kulissen einiges schief. Denn: Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Das teilte die Reederei am Mittwoch auf seiner Homepage mit.

Dort heißt es, die Reederei habe am Morgen vor einem Gericht Zahlungsaufschub beantragt. Die Fähre MS Romantika, die bislang zwischen Emden und Norwegen pendelte, fahre vorerst nicht mehr. Auch sei der Ticketverkauf eingestellt worden. Das Schiff stehe nun in Emden – und dort bleibe es auch.

Waren zahlreiche Stornierungen schuld?

Als Begründung führte das Unternehmen weiter aus, dass man aufgrund des "erzwungenen Abzugs" aus dem niederländischen Eemshaven in "unruhige Zeiten" geraten sei. Dort war die Fähre zuvor stationiert und pendelte nach Norwegen. Das Unternehmen habe "mit vielen Stornierungen und zusätzlichen Kosten" zu kämpfen gehabt, "aber auch mit erheblichen Auswirkungen auf zukünftige Buchungen".

Zunächst habe die Reederei nach dem Neustart in Cuxhaven und der dann erfolgten Verlegung nach Emden einer "rosigen Zukunft" entgegengeblickt. "Allerdings benötigt HNL mehr Zeit, um die finanziellen Verluste auszugleichen, die Anfang dieses Jahres entstanden sind."

Die Fähre liege nun im Emder Hafen. Das teilte das Unternehmen mit. Auch ein Foto, dass die "Nordwest-Zeitung" (NWZ) am Mittwoch online stellte, soll die MS Romantika am Hafen an der Nordsee zeigen.

Passagiere erhalten nur magere Antworten

Wie geht es nun weiter? Die Reederei versucht auf ihrer Internetseite, die wichtigsten Fragen zu klären. Insbesondere für Fahrgäste aus Norwegen, die in Emden festsitzen, gibt es jedoch nur äußerst magere Antworten. Auf die Frage, was Fahrgäste tun könnten, schreibt HNL: "Die Rückfahrt ist mit der MS Romantika nicht mehr möglich. Tipp: Überprüfen Sie Hotels, Fjord Line und Color Line sowie Flüge."

Gäste dürften zudem nicht auf dem Schiff übernachten, das sei nicht möglich. Zu bereits gebuchten Tickets gab es ebenfalls keine Auskunft. Auf der Internetseite heißt es dazu lediglich: "Dazu können wir im Moment noch nichts sagen. Bitte prüfen Sie auch Ihre Versicherung." Wie viele Fahrgäste am Mittwoch auf dem Schiff waren, blieb unklar.

Nach Firmenangaben wurden seit 2022 etwa 400.000 Passagiere befördert. Ob der Fährbetrieb jemals wieder aufgenommen wird, ist aktuell vollkommen offen. Die Stadt Emden hofft zumindest noch auf eine Fortführung, wie Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) mitteilte: "Das Angebot war ein großer Zugewinn für unsere Seehafenstadt als Tourismusstandort und die ganze Region." Das Angebot sei attraktiv und gut genutzt worden.

Verwendete Quellen
  • hollandnorwaylines.com: "Holland Norway Lines has applied for suspension of payments from the court" (englisch, Stand: 30.08.2023)
  • nwz-online.de: "Gestrandete Passagiere – Norwegenfähre ab Emden stellt ab sofort den Betrieb ein" (deutsch, kostenpflichtig)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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