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"Letzte Generation": Aktivisten nehmen Oldenburg ins Visier – Doch weshalb?


Protestmärsche
Eine Stadt hat die "Letzte Generation" besonders im Visier

Von t-online, stk

Aktualisiert am 12.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Aktivisten der "Letzten Generation" bei einer Blockade: Die Gruppe plant neue Aktionen.Vergrößern des Bildes
Aktivisten der "Letzten Generation" bei einer Blockade: Die Gruppe plant neue Aktionen.
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"Der feste Griff" war einige Zeit gelockert, jetzt kehren die Aktivisten der "Letzten Generation" zurück. Eine Stadt haben sie besonders im Fokus.

Sie wollten Kraft tanken, an ihren Strukturen arbeiten und den "festen Griff etwas lockern": Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" planen wieder verschiedene Protestaktionen. Erst am Donnerstagnachmittag klebten sie sich auf Straßen rund um den Essener Hauptbahnhof und sorgten damit für Staus. Mehr zu den Auswirkungen lesen Sie hier.

Doch die "Letzte Generation" kehrt nicht nur grundsätzlich auf die Straßen zurück, sondern wollen ihren Protest auch in etwas anderer Form in die Gesellschaft tragen. Das Stichwort lautet Protestmarsch. Und da haben sie eine Stadt ganz besonders ins Visier genommen: Oldenburg.

Warum ausgerechnet Oldenburg?

Wie auf der Internetseite der Aktivisten zu lesen, plant die "Letzte Generation" ab kommendem Mittwoch, 16. August, sechs Wochen lang Protestmärsche in der knapp 170.000 Einwohner zählenden Stadt im Nordwesten Niedersachsens. Warum sie ausgerechnet Oldenburg für ihre Aktionen auserkoren haben, teilte die "Letzte Generation" auf Anfrage von t-online mit.

Demnach habe die Stadt keine besondere Bedeutung für die "Letzte Generation", nur seien "die Menschen aus Oldenburg in Sachen Informationsweitergabe an die Homepage besonders engagiert", gewesen, ergänzte der Sprecher. Hinzu komme: In Oldenburg wohnten "einige besonders engagierte Unterstützer:innen der 'Letzten Generation'".

"Strategische Bedeutung"

Die Stadt sei grundsätzlich für die Region Bremen/Oldenburg relevant und da man Protestmärsche in allen geografischen Regionen Deutschlands stattfinden lassen wolle, habe die Stadt zumindest eine "strategische Bedeutung".

Nachdem die "Letzte Generation" zuletzt mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hatte und unter anderem einen Privatjet und eine Bar auf Sylt mit Farbe beschmiert und den Berliner Flughafen BER sowie den Airport in Düsseldorf blockiert hatten, brauche es nach der Sommerpause "Impulse, wie wir näher an unser Haupt-Ziel kommen", schreiben die Aktivisten auf ihrer Homepage. Auf Anfrage teilte der Sprecher weiter mit, die Protestmärsche "sollen die Hemmschwelle zur Beteiligung an friedlichen Protesten senken".

"Gleichzeitig ist das öffentliche Interesse höher als bei einer Demonstration", ergänzte der Sprecher. "Etwa weil die Protestmärsche nicht angemeldet, also spontan geschehen. Zudem, weil sie als "Slow-walk" deutlich präsenter im Stadtbild" seien und "für eine längere Störung des Verkehrs sorgen" würden.

"Letzte Generation" will "anschlussfähiger" werden

Bestandteil der Protestmärsche sei, "eine kritische Masse zu mobilisieren, die so sehr den Alltag unterbricht, dass die Behörden überfordert werden und nur die Wahl bleibt zwischen Überreaktion (Gewalt, Gefängnis etc.) oder Verhandlung. In beiden Fällen gewinnen wir".

Grundsätzlich überlege die "Letzte Generation" zukünftig auch "weitere friedliche Formen des Protestes ausprobieren oder bestehende Formate weiterentwickeln". Wie diese aussehen könnten, sagte der Sprecher auf Anfrage nicht.

Die Märsche sollen dazu dienen, die Proteste "anschlussfähiger" werden zu lassen und letztlich die Schwelle, sich an Aktionen zu beteiligen, zu senken. Die "Letzte Generation" betont zwar, dass "die Integration und Vernetzung im Vordergrund" stehe. Jedoch wolle man "nicht ignorierbar" werden. Man wolle den Alltag weiter "unterbrechen", sprich: Autofahrer sollen weiterhin den Protest spüren, Kreuzungen lahmgelegt und Verkehrschaos verursacht werden.

Die Märsche sollen auf mehrspurigen Straßen stattfinden und den Alltag stören, heißt im Wiki der "Letzten Generation" weiter. Jedoch sei dieses Ziel untergeordnet. Jeder sei willkommen, "außer Rechte und Querdenker:Innen", so wolle man das "Bild nach außen stärken".

So wie auf der Internetseite angekündigt, werden die Protestmärsche zum Feierabendverkehr stattfinden. In Oldenburg starten die jeweiligen Aktionen immer um 17 Uhr. Treffpunkt ist an der Lambertikirche.

Verwendete Quellen
  • letztegeneration.org: Protestmärsche
  • wiki.letztegeneration.org: Der Protestmarsch
  • letztegeneration.org: Der Plan für den Sommer 2023
  • Schriftlich sowie telefonische Anfrage bei der Pressestelle der "Letzten Generation"
  • Eigene Recherche
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