Kopf in Farbeimer gesteckt? Nach Leichenfund in Bremerhaven: Prozess gegen mutmaßlichen Täter beginnt
Ein Passant entdeckt eine Leiche in Bremerhaven, eine groß angelegte Suche nach dem Täter beginnt. Jetzt muss sich der Mann vor Gericht verantworten.
Nach dem Fund eines Leichnams in Bremerhaven im Herbst 2022, beginnt nun die Hauptverhandlung gegen den mutmaßlichen Täter. Der heute 33-Jährige muss sich wegen Totschlags verantworten, teilte eine Sprecherin des Landesgerichts Bremen am Montag mit.
Konkret wird dem Mann zur Last gelegt, die damals 45-Jährige nach "einvernehmlichem Geschlechtsverkehr" in der Nacht auf den 27. August 2022 erstickt zu haben. Dazu soll der Mann, so die Vorwürfe, einen Stoffgürtel genommen und der Frau um den Hals gelegt haben. Dann habe er diesen zugezogen. Das Opfer habe keine Luft mehr bekommen und sei gestorben. Die Tat soll sich indes in seiner Wohnung in der Straße "Freigebiet" in Bremerhaven zugetragen haben.
Grausiger Details aus der Anklage
Im Anschluss habe der Angeklagte, so die Sprecherin weiter, "die unbekleidete Geschädigte mit dem Kopf voran in einem Farbeimer platziert, ein Lichtbild des Leichnams angefertigt und dieses versendet haben". Weiterhin soll der Angeklagte "die Geschädigte von möglichen molekulargenetischen Spuren gesäubert und in zwei Plastiksäcken verpackt" am Geesteufer in Bremerhaven abgelegt haben. Dort wurde der Leichnam am 5. September von einem Spaziergänger entdeckt.
Erst rund sechs Wochen später war es den Ermittlern gelungen, den mutmaßlichen Täter zu verhaften. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Amtsgericht Bremerhaven einen Haftbefehl wegen Totschlags gegen den Mann erlassen. Rechtsmedizinische Untersuchungen ergaben laut Polizei bereits damals, dass die 45-Jährige mit großer Wahrscheinlichkeit Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Zuvor fahndete die Polizei auch mit Plakaten und Fotos.
Der Prozess startet am Dienstag, 11. April, um 14 Uhr am Landgericht Bremen. Zunächst sind seitens der Kammer 17 Prozesstage terminiert. Ein Urteil könnte Ende September gesprochen werden. Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen dem Mann bis zu 15 Jahre Haft.
- Mitteilung des Landgerichts Bremen (per Mail)
- eigene Recherchen