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Bremen: Alte Pathologie wird verkauft – mit "geräumigem" Leichenkeller


Für mindestens zwei Millionen Euro
"Geräumiger Leichenkeller": Alte Pathologie in Bremen wird verkauft

Von t-online, MAS

20.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Gebäude der alten Pathologie am Schwarzen Meer soll verkauft werden.Vergrößern des Bildes
Das Gebäude der alten Pathologie "Am Schwarzen Meer" soll verkauft werden. (Quelle: Landesamt für Denkmalpflege )

Hier wurden seit mehr als hundert Jahren Leichen seziert und aufbewahrt: Die alte Pathologie in Bremen steht nun zum schaurig-schönen Verkauf.

Wer schon immer mal eine extravagante Immobilie mit morbidem Charme besitzen wollte, hat nun die Gelegenheit. Die alte Pathologie an der Straße "Am Schwarzen Meer" in der Östlichen Vorstadt wird verkauft. Interessenten, die möglicherweise einen typischen Horrorfilm vor gruseliger Kulisse drehen wollen, können noch bis Mai ein Angebot abgeben.

Doch warum der Verkauf? In der Östlichen Vorstadt entsteht auf dem früheren Grundstück des Klinikums Bremen-Mitte ein modernes Quartier: das neue Hulsberg-Viertel. Die alte Pathologie befindet sich genau in diesem Areal an der Straße "Am Schwarzen Meer 134/136". Schon seit 2018 laufen mehrere Grundstücksverkäufe, im vergangenen Jahr ist das pathologische Institut in die Räume des Klinikums Bremen-Mitte umgezogen.

Das Grundstück der alten Pathologie hat eine Fläche von 1.676 Quadratmetern sowie eine Bruttogeschossfläche von 2.233 Quadratmetern. Verkauft wird das Grundstück von der Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. KG (GEG). "In Phase 1 sind die Bieter*innen zunächst aufgefordert, ein Erstangebot nach den Bedingungen der Akquisitionsunterlagen abzugeben", so die GEG. Dies sei bis zum 3. Mai 2023, 12 Uhr, möglich.

Wie der "Weser Kurier" berichtet, liegt der Mindestkaufpreis bei zwei Millionen Euro. Dafür bekommt man ein geschichtsträchtiges Gebäude, das seit 2006 unter Denkmalschutz steht und wo sogar schon "die eine oder andere" Folge vom "Tatort" Bremen gedreht worden ist. Die Erwartungen an mögliche Käufer sind allerdings hoch: "Die ‚Alte Pathologie‘ ist so etwas wie die 'Grande Dame' im neuen Hulsberg-Viertel. Sie verdient Respekt zur historischen Bausubstanz und wird viel Liebe zum Detail brauchen", heißt es auf der Projektseite.

Deutlich später als vergleichbare Krankenhäuser habe das Städtische Allgemeine Krankenhaus in Bremen erst 1909 ein eigenes Institut für Pathologie bekommen, so das Landesamt für Denkmalpflege. Zu Beginn sei die Pathologie noch provisorisch in sehr beengten räumlichen Verhältnissen untergebracht gewesen. 1910 traf man schließlich die Entscheidung zur Einrichtung eines eigenständigen pathologischen Instituts. Die Pathologie wurde dann als zweigeschossiger, verputzter, dreiflügeliger Massivbau mit hohen, geneigten und mit roten Pfannen gedeckten Dächern gebaut.

"Am Haupteingang im Westen befanden sich im Erdgeschoss ein Mikroskopierzimmer, ein kleiner Sektionssaal, ein polizeilicher Vernehmungsraum, ein Leichenschauraum mit gekühlten Aufbewahrungsboxen und angeschlossenem Kühlmaschinenraum, ein Richterzimmer sowie ein geräumiger Leichenkeller, im Obergeschoss das Laboratorium und Arbeitszimmer des Institutsdirektors samt Garderobenraum, ein Mikroskopiersaal und ein Klinischer Sektionssaal", so das Landesamt für Denkmalpflege. Zu der Pathologie gehörte auch eine eigene Kapelle.

Dort, wo die alte Pathologie steht, wird kräftig umgeräumt, damit das neue Hulsberg-Viertel entstehen kann. Dort seien unter anderem bis zu 1.100 Wohnungen, eine Markthalle sowie ein Designhotel geplant, schreibt die "Kreiszeitung". Das neue Hulsberg-Viertel gilt als eines der wichtigsten Bremer Stadtentwicklungsprojekte.

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