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Studie aus Bremen: Jede Generation hat ihren Humor – und ihre Memes


Untersuchung aus Bremen
Jede Generation hat ihren Humor – und ihre Memes

Von dpa
Aktualisiert am 26.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau schaut auf ihr Smartphone (Symbolfoto): Inke Du Bois hat in ihrer Studie 1.200 Memes unter die Lupe genommen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau schaut auf ihr Smartphone (Symbolfoto): Inke Du Bois hat in ihrer Studie 1.200 Memes unter die Lupe genommen. (Quelle: IMAGO/Antonio Guillem Fernandez)
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Bild-Text-Witze, sogenannte Memes, werden millionenfach im Netz geteilt. Eine Bremer Sprachwissenschaftlerin hat sie sich genauer angesehen.

Jede Generation hat ihren eigenen digitalen Humor: Während der Corona-Pandemie nahmen sich in den sozialen Medien die jüngsten Nutzer (Generation Z, geboren von 1996 bis 2010) einer Studie zufolge gerne selbst auf die Schippe. Die ältesten Nutzer von 77 bis 94 Jahren bevorzugten in ihren Bildwitzen dagegen verbindende Elemente.

Die Sprachwissenschaftlerin Inke Du Bois von der Universität Bremen untersuchte zusammen mit einer Forschungsgruppe aus Studierenden rund 1.200 Memes – also witzige Text-Bild-Kombinationen auf Social Media. Ergebnis: Der digitale Humor der untersuchten fünf Generationen unterscheidet sich teils stark, der von Frauen und Männern eher weniger.

Ein Beispiel für den Humor der jüngsten Generation in der Untersuchung: Über einem Comicbild von alten Menschen, die auf der Straße herumwuseln, steht auf Englisch der Spruch: "Wir müssen zu Hause bleiben, um unsere Ältesten zu schützen. Unsere Ältesten: ...".

Langeweile des Lockdowns

Auffällig sei außerdem gewesen, dass die jüngste Generation die meisten sprachlich-visuellen Humortypen in ihren Memes verwendet habe. "Das heißt, dass sich hier das Konzept der 'digitalen Muttersprachlerinnen und -sprachler' widerspiegelt – Menschen, die mit dem Internet und seinen Anwendungen aufgewachsen sind."

Die jüngeren Generationen thematisierten nach Angaben von Du Bois bevorzugt gescheiterte Reisepläne, Zoom-Videokonferenzen oder die Langeweile des Lockdown-Alltags.

"Die älteren Generationen machten stärker das Maskentragen, Klopapier oder Hamsterkäufe zum Thema", sagte die Wissenschaftlerin. Ein typisches Beispiel für den Humor der 77- bis 94-Jährigen sei etwa mit Blick auf die Abstandsregeln das Bild von zwei dicht auf einem Zweig sitzenden Vögeln, bei dem der eine den anderen anzuschreien scheint: "2 Meter – wie oft soll ich es Dir noch sagen?!"

Jens Spahn im Trend

Für die Babyboomer (1956 bis 1965) steht stellvertretend das Meme vom damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn mit Strohhut und Cocktail, der zu frühen Pandemie-Zeiten angeblich einen Mallorca-Trip inklusive Impfung anbietet.

Frauen und Männer offenbarten zudem leicht unterschiedliche Humorstile: Frauen machten sich der Analyse zufolge eher lustig über andere, während Männer sich eher humorvoll selbst aufwerteten. Bei Frauen standen Memes über das Homeschooling höher im Kurs als bei Männern. Auch Themen wie Langeweile und ineffektiver Lebensstil kamen öfter bei ihnen vor. "Der Humor zwischen den Geschlechtern unterscheidet sich aber statistisch gesehen nicht so stark. Das ist vor allem zwischen den Generationen der Fall", sagte Du Bois.

International konnte die Studie ein verbindendes Element entdecken: Das Virus sei in den Memes oft als Person dargestellt worden, die länger als geplant bleibt und über Reise- oder Studienpläne siegt.

Die ausführliche Studie finden Sie hier (Englisch).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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