Kritik vom Bund der Steuerzahler Neubau der "Seute Deern": "Das Ganze gleicht einem Stück aus dem Tollhaus"
2019 ist die "Seute Deern" abgebrannt – und die Diskussion um einen Neubau wurde entfacht. Nun hat sich der Bund der Steuerzahler geäußert. Er übt heftige Kritik.
Der Bund der Steuerzahler Bremen und Niedersachsen hat den geplanten Nachbau des historischen Segelschiffs "Najade" in Bremerhaven abermalig kritisiert. "Für uns ein krasser Fall von Steuergeldverschwendung", sagte der Haushaltsreferent Jan Vermöhlen in einer Mitteilung. Ein Nachbau der "Najade" soll das historische Segelschiff "Seute Deern" ersetzen.
Zeitweise pausierte das Vorhaben, weil der Bundesrechnungshof es prüfte. Obwohl die externen Finanzkontrolleure des Bundes im März 2022 einen Stopp des Projekts empfahlen, nahm die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) die Bearbeitung des Antrags der Stadt Bremerhaven nach Abschluss der Begutachtung wieder auf. Einem Bericht des "Weser-Kurier" von Mitte August zufolge ist der Vorgang in Arbeit.
"In Bremerhaven würde niemand die «Najade" vermissen - zumal seit der Verlegung der "Schulschiff Deutschland" nach Bremerhaven inzwischen ein mehr als adäquater Ersatz für die "Seute Deern" gefunden wurde», sagte Vermöhlen. "Das Ganze gleicht einem Stück aus dem Tollhaus."
"Seute Deern" sank 2019 nach Großfeuer
Die "Seute Deern" brannte 2019 – Monate später sank sie. Der Haushaltsausschuss des Bundestags verständigte sich wenig später darauf, die Mittel für den Erhalt des Schiffs von 17 auf 46 Millionen Euro aufzustocken. 2020 beschloss die BKM mit dem Land Bremen auch aus Kostengründen den Nachbau eines anderen Schiffs: der "Najade". Der Ablauf geht aus einem Bericht des Bundesrechnungshofs hervor.
"Das Projekt wurde also kurzerhand den zur Verfügung stehenden Fördergeldern angepasst – ungeachtet der doch stets hervorgehobenen, herausragend historischen Bedeutung der Seute Deern", kritisierte Vermöhlen.
- Nachrichtenagentur dpa