Bremer Patient unter den Opfern Haartransplantation ohne Betäubung: Zwei Frauen wegen OP-Pfusch vor Gericht
Ein Bremer hatte den Wunsch nach voller Haarpracht. Doch die Operation in einer Düsseldorfer Klinik ging voll nach hinten los. Jetzt wird verhandelt.
Am Düsseldorfer Amtsgericht hat an diesem Montag ein Prozess um gefährlichen Pfusch bei Haartransplantationen begonnen. Unter den mutmaßlichen Opfern ist auch ein Mann aus Bremen. Angeklagt sind zwei Frauen. Den 29- und 36-jährigen Schwestern wird gefährliche Körperverletzung und Betrug vorgeworfen.
Laut Anklage hatten sie in einer Düsseldorfer Hinterhof-Klinik ohne ärztliche Ausbildung und ohne Zulassung Haare verpflanzt. Das soll Anfang April für drei Männer erhebliche Folgen gehabt haben. Die 27- bis 33-jährigen Männer aus Braunschweig und Bremen litten unter Schmerzen und Blutungen, weil ihnen Haare und Hautabschnitte zum Teil ohne Betäubung transplantiert worden sein sollen.
Patient wird während des Eingriffs mehrfach bewusstlos
Ein Patient sei mehrfach bewusstlos geworden, habe sich übergeben müssen und sei schließlich mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht worden.
Über die Risiken des rund 2.000 Euro teuren Eingriffs sollen die Männer auch nicht aufgeklärt worden sein. Ein Vertreter der Klinik soll vor dem Eingriff beteuert haben, die Operation werde von ärztlichem Fachpersonal ausgeführt.
- Nachrichtenagentur dpa