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Vechelde: Angeklagte Ärztin sagt im "Reichsbürger"-Prozess aus


Münchner Oberlandesgericht
"Reichsbürger"-Prozess: Angeklagte Ärztin aus Vechelde widerspricht

Von dpa
19.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Eine wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagte Frau wird im Oberlandesgericht in den Gerichtssaal des Oberlandesgerichts München geführt.Vergrößern des Bildes
Die angeklagte Ärztin aus Vechelde: Sie wird in den Gerichtssaal des Oberlandesgerichts München geführt. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Am Münchner Oberlandesgericht läuft einer der Prozesse gegen mutmaßliche "Reichsbürger". Eine angeklagte Ärztin aus Vechelde widerspricht den Vorwürfen der Bundesanwaltschaft.

Im Münchner "Reichsbürger"-Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat eine weitere Angeklagte zentrale Anklagevorwürfe zurückgewiesen. Sie sei überzeugte Demokratin, keine Antisemitin und habe Gewalt immer abgelehnt, sagte die Ärztin R. aus Vechelde vor dem Münchner Oberlandesgericht.

Nie hätte sie sich für irgendetwas eingesetzt, was anderen Menschen schaden könnte. Und vor allem betonte sie, "Reichsbürger" und Neonazis machten ihr Angst und würden von ihr verachtet. Sie und ihre Familie hätten den demokratischen Rechtsstaat nie infrage gestellt.

Das Verfahren mit acht Angeklagten ist einer von bundesweit drei Terrorprozessen gegen die "Reichsbürger"-Gruppe Reuß. Das ist die Gruppe, die nach einer großen Anti-Terror-Razzia Ende 2022 bekanntgeworden war.

Angeklagte bezeichnet sich als Pazifistin und Waffengegnerin

Die insgesamt gut zwei Dutzend Beschuldigten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant und dabei bewusst Tote in Kauf genommen haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Reuß fungieren sollen. Die Ärztin R. soll, so sieht es die Bundesanwaltschaft, dem "Rat" der Vereinigung angehört haben, ähnlich einem Kabinett einer rechtmäßigen Regierung.

Man könne ihr alles vorwerfen, sagte R., aber wenn sie eines nie gewollt habe, dann sei es Gewalt. Sie sei Pazifistin und Waffengegnerin. "Tief verankert ist in mir die Ehrfurcht vor dem Leben." Sie sei auch keine Corona-Leugnerin und keine Impfgegnerin, im Gegenteil, sondern eine überzeugte Schulmedizinerin.

Angeklagte berichtet von hawaiianischem Vergebungsritual

Gleichwohl berichtete R. auch, dass sie alleine und auch in einer kleinen Gruppe das hawaiianische Vergebungsritual "Ho'oponopono" praktiziert habe. Das sei ein Verfahren, um Gedankengut von verstörenden Informationen zu reinigen.

Vor R. hatten in München seit Prozessbeginn im Juni 2024 schon zwei Angeklagte ausgesagt – und terroristische Umsturz-Absichten zurückgewiesen. Derzeit hat das Gericht Termine bis mindestens Anfang 2026 geplant. Die Bundesanwaltschaft wirft den acht Angeklagten unter anderem die Gründung beziehungsweise Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines sogenannten hochverräterischen Unternehmens vor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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