Rückläufige Zahlen Weniger Reisende besuchen Braunschweig – die Gründe
Weniger Gäste sind in der Stadt, die Zahl der Übernachtungen geht ebenfalls zurück. Woran liegt das?
Braunschweig verzeichnet im Zeitraum von Juli bis September 2024 insgesamt 93.706 Gästeankünfte und 170.684 Übernachtungen. Diese Zahlen meldet das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Damit setzen sich die rückläufigen Trends aus den ersten beiden Quartalen des Jahres fort: Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Ankünfte um 9,4 Prozent und die Übernachtungen um 8,7 Prozent zurück, heißt es in einer Mitteilung der Braunschweig Stadtmarketing GmbH.
Betrachtet man den gesamten Zeitraum seit Jahresbeginn, zeigt sich nach einer anfänglichen Steigerung der Übernachtungen ein Gesamtrückgang von knapp 6,1 Prozent bei den Ankünften und rund 3,9 Prozent bei den Übernachtungen.
Weniger Reisende sind keine Überraschung
Ein Blick auf das dritte Quartal zeigt: Der Trend setzt sich fort, den das LSN bereits im zweiten Quartal 2024 beobachtet hat. Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH, zeigt sich von dieser Entwicklung wenig überrascht. Er wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: "Wir konnten bereits im ersten Halbjahr beobachten, dass sich die generelle konjunkturelle Eintrübung, aber auch spezifische Entwicklungen in Braunschweig wie die Schließung des Inter-City-Hotels und der Stadthalle auf die Ankünfte auswirken."
Weihnachtsmarkt ein beliebter Reiseanlass
Braunschweig würden sowohl Tagungskapazitäten als auch rund 170 Zimmer mit bis zu 340 Betten fehlen. Auch beliebte Veranstaltungen wie etwa der Lichtparcours oder das Burgplatz-Open-Air hätten diese Lücke nicht ausgleichen können. "Die Sanierung der Stadthalle dauert noch bis 2028 und wird weiter zu Einschränkungen führen. Ich erwarte aber nicht, dass wir noch einmal einen ähnlichen Rückgang sehen werden, sondern dass sich die Zahlen auf dem Niveau einpendeln werden."
Karsten Ziaja, Vorstandsvorsitzender des Arbeitsausschusses Tourismus Braunschweig, sieht die wirtschaftliche Lage und gestiegene Kosten als aktuelle Herausforderungen für die Reise- und Konsumfreudigkeit der Menschen. "Das stellt unsere Branche und alle Beteiligten in Braunschweig vor Herausforderungen." Für das Ende des Jahres sei er trotz allem zuversichtlich gestimmt, heißt es in der Mitteilung.
"Veranstaltungen wie das Krimifestival, das Braunschweig International Film Festival und natürlich der Weihnachtsmarkt sind beliebte Reiseanlässe, zu denen wir jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher begrüßen dürfen." Erst kürzlich wurde der Weihnachtsmarkt in Braunschweig vom Magazin "Merian" zum schönsten in Norddeutschland gekürt. Lesen Sie hier mehr dazu.
- Pressemitteilung der Braunschweig Stadtmarketing GmbH (6. Dezember 2024)