Archäologische Untersuchungen Fund am Hagenmarkt gibt Rätsel auf
Bei den Grabungen am Hagenmarkt stoßen die Arbeiter wenig überraschend auf historische Überreste. Ein Fund lässt die Beteiligten aber rätseln.
Seit Ende September ist der Hagenmarkt in Braunschweig aufgrund von archäologischen Grabungen mit Bauzäunen weiträumig abgesperrt. Nun haben die Arbeiter Mauer- und Fundamentspuren gefunden. Diese seien "mit großer Sicherheit" dem herzoglichen Opernhaus zuzuordnen, das einst dort stand und um das Jahr 1861 abgerissen wurde, teilt die Stadt Braunschweig mit.
Dieser Fund sei "grundsätzlich nicht überraschend", sagt Klaus Hornung, Leiter des städtischen Referats Stadtbild und Denkmalpflege. "Seine Lage war aufgrund historischer Unterlagen grob bekannt." Uneinheitliche Mauer- und Fundamentspuren lassen allerdings auf Umbauten des Opernhauses im 18. und 19. Jahrhundert schließen. Auch ließe der Fund möglicherweise Rückschlüsse auf weitere Baumaßnahmen in der Stadtgeschichte zu.
Als deutlich überraschender bezeichnete Hornung, dass neben den Resten des alten Opernhauses auch ein mit Schutt verfüllter Brunnen gefunden wurde. Dieser gebe "Rätsel auf", sagt er. Der Brunnen sei "möglicherweise noch deutlich älter als das Opernhaus" und vermutlich mit dessen Eingangsbereich verbaut worden.
Grabungen am Hagenmarkt: So lange sollen die Arbeiten noch laufen
Das Opernhaus ist für die Stadtgeschichte von besonderer Bedeutung. Seinerzeit war es eine überregional bekannte Spielstätte. 1829 wurde hier etwa die erste Bühnenfassung von Goethes "Faust I" uraufgeführt. Weil das Wissen über das Gebäude nach Angaben der Stadt aber "spärlich" ist, erhofft man sich durch die Grabungen weitere Erkenntnisse zur Baugeschichte und zur genauen Lage der historischen Bauten.
Noch bis ins kommende Jahr hinein sollen die archäologischen Untersuchungen fortgesetzt werden. Erst nach sorgfältiger Überprüfung und Dokumentation will man entsprechende Funde abtragen. Im Anschluss an die Grabungen wird der Hagenmarkt umgestaltet. Mehr zu den Plänen lesen Sie hier.
- Pressemitteilung der Stadt Braunschweig vom 5. Dezember 2024 (per Mail)
- Eigene Recherche
