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VW-Bosse sind feige und versetzen Region Braunschweig in Angst | Kommentar


Konzern in der Krise
VW-Bosse sind zu feige – eine ganze Region hat Angst

  • Timon Zöfelt
MeinungVon Timon Zöfelt

Aktualisiert am 30.10.2024 - 12:15 UhrLesedauer: 2 Min.
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Das VW-Zeichen auf einer Säule (Symbolfoto): Die Krise beim Automobilkonzern spitzt sich weiter zu.Vergrößern des Bildes
Das VW-Zeichen auf einer Säule (Symbolfoto): Die Krise beim Automobilkonzern spitzt sich weiter zu. (Quelle: IMAGO/photothek)

Die Krise bei Volkswagen spitzt sich weiter zu. Die Angst um Arbeitsplätze ist auch in der Region Braunschweig groß. Aber wo ist die klare Linie des Vorstands?

Werksschließungen, Arbeitsplatzabbau, Lohnkürzungen – all das sind Themen, mit denen auch VW-Mitarbeiter in der Region Braunschweig aktuell konfrontiert werden. Kurz vor dem Start in die Weihnachtszeit werden die Beschäftigten des Automobilkonzerns mit ihren Ängsten hängen gelassen.

Und die unterirdische Kommunikation des Vorstands hilft dabei kein Stück, sondern macht die Situation der Mitarbeiter sogar noch viel schlimmer. Wer genau von den drohenden Maßnahmen betroffen ist, das weiß nämlich keiner so genau. Trifft es einen selbst? Trifft es den Lieblingskollegen? Muss man sich Sorgen um die Familie machen? Welches Werk wird denn nun geschlossen? Das sind die Fragen, die seit Wochen unbeantwortet sind. Eine klare Strategie ist nicht erkennbar.

So viele Menschen aus der Region arbeiten bei VW

Es gilt wie so oft im Leben: Die Probleme zu verschweigen und unkommentiert stehenzulassen, ist selten hilfreich. Besonders in einer Region, die von VW lebt. Allein in Braunschweig und Salzgitter sind zusammen rund 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. In Wolfsburg sind es etwa 61.000. Dazu kommen unter anderem die Zulieferer.

Doch der Vorstand lässt weiter eine klare Linie vermissen – und VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo muss das ausbaden. Am Montag nahm sie das Heft des Handelns in die Hand und berichtete von den mutmaßlich drastischen Plänen des Vorstands, "mindestens drei" der zehn deutschen VW-Werke schließen zu wollen. Damit ging sie einen ungemütlichen Schritt, der Vorstand schwieg bislang dazu. Dieser habe bei der Belegschaft "alles angezündet, alles in Flammen gesetzt und sich dann verdrückt", sagte Cavallo.

VW-Pläne: Betriebsrat kündigt Widerstand an

Und was bleibt, ist große Verunsicherung. Existenzangst. Sorge. Längst rechnen Beschäftigte aus, was ein um zehn Prozent gekürztes Gehalt bedeuten würde, ob man die Region verlassen müsste, wenn der Arbeitsplatz verloren geht. Und der Vorstand? Er zeigt keine Reaktion – und nimmt damit billigend in Kauf, dass die Lage weiter eskaliert.

Denn die Gerüchteküche brodelt durch das konsequente Schweigen umso mehr. Viel wird innerhalb der Belegschaft geredet, dabei tappen die Mitarbeiter mit Blick auf die VW-Pläne im Dunkeln. Die Stimmung zwischen Vorstand und Belegschaft verschlechtert sich täglich. Das ist nicht gut für den Konzern.

Widerstand gegen die Pläne haben Betriebsrat und Gewerkschaft schon angekündigt. "Legt Euch nicht mit uns, mit der VW-Belegschaft an", sagte Cavallo am Montag unter dem Beifall der Mitarbeiter. "Ihr steht ganz kurz vor der Eskalation!" Und das ist nicht zuletzt auch auf die schlechte Kommunikation zurückzuführen, die eines Milliardenkonzerns nicht ansatzweise würdig ist. In diesem Fall kann Reden der Schlüssel für ein solides Krisenmanagement – und damit Gold – sein.

Verwendete Quellen
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