Eintracht Braunschweig: Nutzt Grill-Ersatz Marko Johansson seine Chance?

Marko Johansson wird gegen Preußen Münster das Tor von Eintracht Braunschweig hüten. Die Chance erhält er, weil Lennart Grill patzte. Die Diskussionen um den Stammkeeper nehmen zu.

Der Patzer von Lennart Grill am vergangenen Wochenende wog schwer. Nicht nur verlor Eintracht Braunschweig nach dem Aussetzer des Torhüters trotz einer 1:0-Führung bei Hertha BSC noch mit 1:3. Auch der Stammplatz des 25-Jährigen ist plötzlich in der Diskussion.

Denn: Nach seinem Luftloch gegen die Berliner verursachte Grill per Notbremse einen Elfmeter, musste nach 50 Minuten zum Duschen – und fehlt nun am Sonntag gegen Aufsteiger Preußen Münster (13.30 Uhr) gesperrt. Häme und Spott schlugen dem Keeper in den sozialen Netzwerken entgegen. Darunter mischte sich immer wieder auch die Frage: Ist Grill der richtige für den Platz zwischen den Pfosten?

Zwar wurde der Schlussmann auch in den anderen Spielen der bisherigen Saison mitunter als Unsicherheitsfaktor ausgemacht, so richtig aufgedrängt hatte sich aus der zweiten Reihe aber keiner. Nun hat Trainer Daniel Scherning keine andere Wahl, setzt gegen Münster auf Marko Johansson, der vor der Saison vom Hamburger SV zur Eintracht wechselte und auch schon in Berlin nach der Roten Karte für Grill in die Bresche sprang.

Scherning berichtet von Gespräch mit Grill und Johansson

Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gab sich der BTSV-Trainer diplomatisch. "Ich habe mit beiden, Lennart Grill und Marko Johansson, natürlich gesprochen", so der Coach. "Beide haben auf mich in dem Gespräch schon den Eindruck gemacht, dass sie die Situation verstanden haben."

Die Situation sei die, dass Grill "uns mit seinem Fehler nicht gerade geholfen hat", ergänzte Scherning. Schon nach der Partie gegen Hertha hatte der Trainer gesagt, dass nun gegen Münster vorerst Johansson zum Zug kommen werde, "danach sehen wir weiter."

Scherning: So geht Johansson das Münster-Spiel an

Auch wenn Grill nach seinem Fehler "sehr selbstkritisch" gewirkt habe, scheint nun auch Johansson im Rennen um den Nummer-eins-Status nicht mehr chancenlos zu sein. "Marko ist ein bisschen vom Charakter, von der Persönlichkeit schon das Gegenteil (von Grill, Anm. d. Red.). Er hat in der Woche auch sehr viel Ruhe ausgestrahlt und war sehr kommunikativ im Training", sagt Scherning über den bisherigen Ersatzkeeper.

Johansson freue sich nun auf die Chance auf die er "lange" hingearbeitet hat, so der Coach weiter. "Aber ich habe ihm auch vermittelt, dass er jetzt nicht Dinge anders machen muss, sondern dass genau eine gewisse Ruhe, Kommunikation und auch Ausstrahlung, seine Stärken sind und die brauchen wir am Sonntag." Und dann kommen womöglich noch weitere Chancen dazu.