Verbraucher Mehr Post-Beschwerden in NRW
Wann kommt endlich das Paket, wo ist der Brief geblieben? Solche Fragen beschäftigen manchen Bürger im Alltag. Bei der Bundesnetzagentur können sie sich über Defizite der Postfirmen beschweren.
Während die Zahl der Post-Beschwerden in anderen Bundesländern leicht gesunken ist, hat es in Nordrhein-Westfalen eine Zunahme gegeben. Die Zahl der Eingaben habe im vergangenen Jahr in dem Bundesland bei 8264 gelegen, teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch in Bonn mit. Im Vergleich zu 2022 war das ein Zuwachs von 11 Prozent, damals hatte die Behörde 7420 Beschwerden aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland erhalten. Es ging um verspätete, verlegte oder gänzlich verlorene Sendungen, also Briefe und Pakete. In den allermeisten Fällen richtete sich die Kritik gegen den Marktführer Deutsche Post, im kleinen Maßstab ging es gegen dessen Konkurrenten.
2022 hatte deutschlandweit eine Beschwerdewelle begonnen, der Frust über lange Wartezeiten auf Sendungen war mancherorts groß. Damals räumte die Post lokale Probleme ein und begründete diese mit einem hohen Krankenstand und der schwierigen Suche nach Personal. Danach ergriff das Unternehmen Maßnahmen, woraufhin die Eingabezahlen zwischenzeitlich sanken. Das Beschwerdeniveau blieb aber relativ hoch. Im Vergleich zu 2021 - also noch vor besagter Eingabewelle - hat sich die Zahl der kritischen Wortmeldungen in NRW fast verdreifacht, damals waren es nach Angaben der Bundesnetzagentur 3111.
Jedes Jahr werden in Deutschland mehrere Milliarden Briefe und Pakete verschickt, in Relation hierzu ist der Beschwerdeanteil sehr gering. Allerdings dürften einige Bürger ebenfalls negative Erfahrungen mit der Brief- und Paketzustellung gehabt haben, sich aber nicht bei der Bonner Behörde beschwert haben.
- Nachrichtenagentur dpa